Bloß kein Monopol

Air Berlin Fluggesellschaft soll aufgeteilt werden

BERLIN afp | Im Ringen um die Aufteilung der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin hat der Vorsitzende der Monopolkommission, Achim Wambach, vor einer politisch motivierten Bevorzugung der Lufthansa gewarnt. Zwar sei gegen einen höheren internationalen Marktanteil der Lufthansa nichts einzuwenden, wohl aber, wenn dafür „auf Wettbewerb auf deutschen Flugstrecken verzichtet würde“, sagte Wambach der Welt am Sonntag.

Eine Wettbewerbseinschränkung auf den Inlandsstrecken führe zu weniger Innovationen und unattraktiveren Produkten, sagte Wambach. Die Monopolkommission ist ein Beratergremium der Bundesregierung in Wettbewerbsfragen.

Zuvor hatte auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einer Studie für die Rheinische Post die Befürchtung geäußert, die Lufthansa könnte durch eine Übernahme von Air Berlin auf vielen Strecken eine Monopolstellung oder Marktanteile von mehr als 70 Prozent erreichen.

Air Berlin hatte am Dienstag Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Große Teile der Airline könnten an die Lufthansa gehen, sofern die Kartellwächter zustimmen. Kritik kommt unter anderem von dem Billigflieger Ryanair, der Wettbewerbsnachteile befürchtet.