Eintagsfliege
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AfD-Alexander-Gauland macht wieder Schlagzeilen. Man solle ruhig stolz sein auf die Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen, hat er gesagt. Unsäglich. Er wird wissen, dass er mit seiner Äußerung nicht nur allein Nazis anspricht, sondern Zustimmung auch von denen erhält, die die offiziell verpönte Erzählung von der „sauberen Wehrmacht“ weiter pflegen.

Es sind dieselben Leute, die sich freuen, wenn eine TV-Serie wie „Unsere Mütter, unsere Väter“ Erfolge feiert. Darin wird von jungen Männern erzählt, die in die Wehrmacht hineingeraten, als ob sie vorher noch nichts von den Nazis gehört hätten, und vorbildlich handeln, als sie feststellen, dass in einer Verbrecherarmee gelandet sind.

Gauland wird auch wissen, dass bei der Beschäftigung mit dem Zweiten Weltkrieg die Zerstörung der deutschen Städte inzwischen oft mehr Gewicht haben als der Vernichtungskrieg der Wehrmacht. Gaulands Äußerung ist anschlussfähig an einen sich wandelnden Geschichtsdiskurs.

Auch wenn es nervt: Darüber gilt es zu sprechen! ARUE