Mitarbeiter der Woche
: Paul Kirchhof

Karikatur: Elias Hauck

Ob Paul Kirchhof wohl pro Zeile bezahlt wird? Wenn ja, dürfte er mit seiner Studie „Transparenz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“ das Maximum herausgeholt haben. 111 Seiten ist sie lang. In der vergangenen Woche wurde die Studie von den IntendantInnen der ARD in Köln diskutiert und veröffentlicht.

Im Kern geht es um die Frage: Welche Ausgaben müssen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten veröffentlichen und welche nicht? Oder mit Kirchhofs Worten: „Die vorliegende Schrift unternimmt den Versuch, in der öffentlichen Debatte über Auftrag, Maßstäbe und Qualität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks die verfassungsrechtlichen Vorgaben bewusst zu machen und ihre Ausgestaltung in Gesetz und Vertrag zu Leitgedanken zu verdichten.“

Die Transparenz ist neben der Strukturreform das Kernthema der ARD unter dem Vorsitz von MDR-Intendantin Karola Wille.

Und wird die ARD nun transparenter? Na ja. Der Senderverbund hat die Gehälter der IntendantInnen auf seiner Seite preisgegeben. Viele Informationen, die man sich zuvor zusammensuchen musste, stehen nun gebündelt auf ard.de. Wir wissen auch, was die acht ARD-SportexpertInnen in der Saison 2015/16 verdienten: 1,2 Millionen Euro. Alle zusammen. Wie viel genau für was und wen fließt, wird nicht gesagt – und soll auch nicht veröffentlicht werden.

Die ARD handelt frei nach Willy Brandt: Wir wollen ein bisschen mehr, aber auch nicht zu viel Transparenz wagen.

Und Herr Kirchhof hat die dazu passende Studie ausgearbeitet. Wie schön. Jürn Kruse