Kreuzberg will Bikini-Plakate verbannen

Diskriminierung Berliner Bezirk sieht sich als Vorreiter im Kampf gegen sexistische Werbung

BERLIN epd | Der von den Grünen regierte Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg will freizügige Werbung beispielsweise für Bademoden komplett aus dem Straßenbild verbannen. Eigens dafür hat der Bezirk jetzt eine Broschüre „Sexism shouldn’t sell“ (Deutsch: Sexismus sollte nicht verkaufen) mit Maßnahmen gegen sexistische, diskriminierende und frauenfeindliche Werbung veröffentlicht, teilte das Bezirksamt auf seiner Homepage mit.

In zehn Punkten wird darin aufgelistet, wie die aus Sicht des Bezirks aussieht – etwa, wenn die Reklame vermittele, „dass Frauen zwar schön sind (das schöne Geschlecht), aber (willens-)schwach, hysterisch, dumm, unzurechnungsfähig, naiv, ausschließlich emotionsgesteuert etc. bzw. nicht so klug, strategisch, handwerklich geschickt etc. wie heterosexuelle, gesunde Männer“ seien. Der Broschüre, die im Internet heruntergeladen werden kann, beigelegt ist auch eine „Rote Karte“, die als Protest an Unternehmen gesendet werden soll, die durch sexistische Werbung auffallen. Mit dem neuen Handlungsleitfaden wolle der Bezirk als Vorreiter andere kommunale Verwaltungen motivieren, sich des Themas anzunehmen und Maßnahmen zu ergreifen.