In der Spur Einsteins

Nobel-Preis

Hoffnungsfrohe Forscher des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik schauen sich am Dienstag in Hannover die Bekanntgabe des Physik-Nobelpreises an. Das Albert-Einstein-Institut hat zu einem Public Viewing eingeladen. Die Forscher vermuten, dass der Nobelpreis an die Gravitationswellenforschung geht, an der sie maßgeblich beteiligt sind.

Die Existenz von Gravitationswellen hat Albert Einstein vor gut 100 Jahren aus seiner Allgemeinen Relativitätstheorie hergeleitet. Die Wellen sind Verzerrungen der Raumzeit, die entstehen, wenn massereiche Objekte sich bewegen. Sie strecken und stauchen die Raumzeit ähnlich wie ein ins Wasser geworfener Stein.

Um die winzigen Wellen nachzuweisen, haben Forscher in den USA ein Messgerät aus zwei rechtwinklig angeordneten, vier Kilometer langen Stäben gebaut. Läuft eine Welle durch das Gerät wird ein Stab gestaucht, der andere gedehnt – allerdings nur um einige Tausendstel des Durchmessers eines Wasserstoff-Atomkerns.

Ein Team um den Physiker Karsten Danzmann hat in Hannover einen Laser entwickelt, mit dem sich derart winzige Veränderungen messen lassen. Am 4. Januar waren damit am Laser-Interferometer-Gravitationswellen-Observatorium (Ligo) in den USA zum dritten Mal Gravitationswellen nachgewiesen worden. Beobachtet werden konnten damit zwei schwarze Löcher, die sich umkreisten und verschmolzen.

Gravitationswellen messen zu können, stoße ein neues Fenster zum Kosmos auf, sagte Danzmann. Sie eröffne eine neue Ära der Astronomie, „die bahnbrechend neue Erkenntnisse verspricht, da 99 Prozent des Universums dunkel sind“. knö