AfD verliertOber-Christin

Anette Schultner, Bundesvorsitzende der Christen in der AfD, tritt aus der Partei aus

Nach dem Austritt der ehemaligen Vorsitzenden Frauke Petry und zahlreicher anderer Politiker verliert die AfD ein weiteres prominentes Mitglied. Anette Schultner, Bundesvorsitzende der Christen in der AfD, kehrt der Partei den Rücken und will sich in der von Petry initiierten Bürgerbewegung Blaue Wende engagieren.

„Der Grund für meinen Austritt liegt in der Radikalisierung der AfD“, zitiert die Tageszeitung Die Welt aus dem Austrittsschreiben Schultners an die AfD-Bundesgeschäftsstelle. Sie komme „mit großem Bedauern zu der Einschätzung, dass der Punkt, an dem man auf eine Umkehr dieser Fehlentwicklung berechtigt hoffen konnte, längst überschritten ist“.

Im Interview mit dem Berliner Tagesspiegel erläuterte die 44-Jährige, dass der sogenannte „Flügel“ um den Thüringer Björn Höcke immer mehr Einfluss in der Partei gewinne. Viele Mitglieder würden sich nicht trauen, „sich deutlich gegen ihn und seine Mitstreiter zu positionieren“. „Wer noch etwas werden will in der AfD, möchte sich das nicht verbauen“, sagte Schultner.

Die 44-Jährige schreibt in ihrem Brief zum Austritt laut Welt, sie sei 2013 in die sich damals gründende AfD eingetreten, weil sie am Aufbau einer klar konservativen Volkspartei habe mitwirken wollen, „einer Partei auch mit erkennbar christlichem Stempel“. Doch auch mit der AfD sei „ein wirkliches Angebot für konservative Wähler eindeutig nicht vorhanden“.

Nach wie vor halte Schultner es „für demokratisch unerlässlich, dass die bestehende parteipolitische Repräsentationslücke für bürgerlich konservative Wähler endlich geschlossen“ werde. epd