IG Metall vor harter Tarifrunde

Gewerkschaft fordert vor Verhandlungen im November Lohnerhöhungen und kürzere Arbeitszeiten

Die IG Metall will in der anstehenden Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie eine kräftige Lohnerhöhung und kürzere Arbeitszeiten im Bedarfsfall durchsetzen. Die Tarifbezirke beschlossen am Dienstag, für die 3,9 Millionen Beschäftigten 6 Prozent mehr Entgelt bei zwölf Monaten Laufzeit zu fordern. Sie folgten damit ebenso wie bei den Forderungen zu einem Recht auf individuelle Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 28 Stunden der Empfehlung des IG-Metall-Vorstands. „Wir wollen mehr Geld und mehr Zeit für die Beschäftigten“, erklärte Jürgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall Bayern. Die Arbeitgeber lehnten die Ideen der Gewerkschaft als weltfremd ab. Sie erhöhten die Kosten und verschärften den Fachkräftemangel, kritisierte ihr Verband Gesamtmetall.

Ein Verhandlungsmarathon bei den Mitte November beginnenden Gesprächen zeichnet sich damit schon jetzt ab. Wegen der scharfen Reaktion des baden-württembergischen Arbeitgeberverbands Südwestmetall sei eine schwierige Tarifrunde zu erwarten, erklärte der dortige IG-Metall-Bezirksleiter Roman Zitzelsberger. „Für uns sind die Forderungen nach mehr Geld und einem Anspruch auf kürzere Arbeitszeit ein Paket, das nur gemeinsam gelöst werden kann.“ Die Tarifparteien in Baden-Württemberg, die in der Vergangenheit oft Pilotabschlüsse für den größten deutschen Industriezweig aushandelten, verhandeln erstmals am 15. November. (rtr)