Mindestens 235 Tote bei Angriff auf Moschee

Bei einem Anschlag auf eine Moschee auf der ägyptischen Sinaihalbinsel sind mindestens 235 Menschen getötet und 125 weitere verletzt worden. Das berichtete das staatliche Fernsehen am Freitag.

Wie es aus Sicherheitskreisen hieß, legten Angreifer zunächst mehrere Sprengsätze rund um die Al-Rawdah-Moschee in der Nähe der Provinzhauptstadt al-Arisch und zündeten sie, als die Gläubigen nach dem Freitagsgebet herauskamen. Anschließend hätten sie auf Flüchtende geschossen, hieß es weiter.

Auf Bildern, die direkt nach dem Anschlag in den sozialen Netzwerken geteilt wurden, sind zahlreiche Körper zu sehen, die im Innern einer Moschee auf dem Boden liegen und teilweise mit Decken oder Kleidungsstücken abgedeckt sind. Der grüne Teppichboden ist voll von Blutflecken. Auf anderen Fotos werden Menschen in Krankenwagen und auf der offenen Ladefläche von Autos weggefahren.

Sicherheitskräfte seien derzeit auf der Suche nach den Angreifern und würden sie in der Umgebung der Moschee verfolgen, hieß es aus Sicherheitskreisen. Der ­ägyptische Staat rief eine dreitägige Trauerzeit aus.

Zunächst hat sich niemand zu dem Angriff bekannt. Auf der Sinaihalbinsel kommt es immer wieder zu terroristischen Angriffen eines Ablegers der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Vor allem Sicherheitskräfte sind im Visier der Islamisten. Militär und Polizei gehen in der Region massiv gegen mutmaßliche Terroristen vor. Bei Razzien kam es zuletzt häufiger zu tödlichen Schusswechseln. Die Region im Norden der Halbinsel ist zu großen Teilen militärisches Sperrgebiet. (dpa)