In Leipzig kam mal wieder die Wende

3:1 bezwingt RasenBallsport zu Hause den 1. FC Schalke 04. Ein Beweis von Spielstärke und einer starken Reservebank

Aus Leipzig Martin Krauss

In der 67. Minute verließ der beste Leipziger den Platz. Das war kein Problem, denn in der 63. Minute war ja gerade der beste Leipziger auf den Platz geschickt worden. In der Auswechslung des kurz vor dem Abflug nach Liverpool stehenden Naby Keita und in der fast parallel vollzogenen Einwechslung von Timo Werner zeigte sich am Samstagabend im Leipziger Stadion beim 3:1 über den FC Schalke 04, wie spielerisch stark RB derzeit ist.

Trainer Ralph Hasenhüttl hatte es beim Stand von 1:1 tatsächlich gewagt, zwei seiner bis dato auffälligsten Akteure – neben Keita, der schon Gelb gesehen hatte, noch Jean-Kévin Augustin – aus dem Spiel zu nehmen. Und diesem so eine Wende zu geben.

42.000 Zuschauer sahen, wie das Versprechen eines Spitzenspiels eingehalten wurde. Schalke war mit konsequentem Aufrücken alles andere als unterlegen gestartet. Bei RB hingegen offenbarte sich bald die wirklich bemerkenswerte Fähigkeit des Teams, schnell nach vorne zu stoßen. Das war in der ersten Halbzeit schon gelungen, als RB in der 36. Minute einen Elfmeter zugesprochen bekam, den Schalkes Torwart Ralf Fährmann parierte. Das war wenige Minuten später wieder so, als Keito in der 41. Minute den – zu diesem Zeitpunkt keineswegs verdienten – Führungstreffer erzielte.

Die Überlegenheit von RB kam erst in der zweiten Halbzeit zum Tragen, obwohl – auch dies zu diesem Zeitpunkt nicht verdient – Schalkes Naldo mit einem Kopfball nach Standard den Ausgleich erzielte. Erst die von Keito und Augustin zugunsten von Poulsen und Werner machte aus der ausgeglichenen Partie eine Leipziger Überlegenheit. Tore in der 69. und 71. (Werner und Bruma) sorgten für den Sieg. Mit Folgen: Schalke ist den zweiten Tabellenrang los.