5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
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1 Das Internet ist kein rechtsfreier Raum

Der Journalist Richard Gutjahr war im Sommer 2016 zufällig Zeuge des islamistischen Terroranschlags in Nizza und wird seitdem im Netz von radikalen Verschwörungstheoretikern mit Hass überschwemmt. Er hat sich entschieden, konsequent juristisch gegen die Hater vorzugehen und auch gegen die Plattformen, die verleumderische Inhalte nicht löschen. Weil das rechtsradikale Compact-Magazin die Gebühr für eine einstweilige Verfügung nicht bezahlte, hat Gutjahr in dieser Woche die Domain des Magazins gepfändet. Der säumige Betrag wurde ihm dann ganz schnell überwiesen.

2 Bernd Höcke hat ein Problem mit seinem Vornamen

In einer Meldung zu einer Kleinen Anfrage der AfD wurde auf der Webseite des Deutschen Bundestags der Vorname des thüringischen AfD-Fraktionsvorsitzenden geändert: Erst stand dort Bernd, dann Björn. Die genauen Hintergründe sind unklar. Die Bundestagsverwaltung sprach von einem „Fehler“.

3 Die Groko ist ein Waffenfreund

Die Große Koalition ist erfolgreicher als die schwarz-gelbe Vorgängerregierung – bei den Waffenexporten. In den vergangenen vier Jahren lag der Gesamtwert der Lieferungen bei 24,9 Milliarden Euro, das sind 21 Prozent mehr als von 2010 bis 2013. Eigentlich hatte der damalige Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) versprochen, bei den Genehmigungen strenger zu sein. Jetzt haben Union und SPD angekündigt, für die neue Groko die Rüstungs­ex­port­richtlinien aus dem Jahr 2000 zu „schärfen“. Nicht auszuschließen ist, dass am Ende schlicht schärfere Waffen dabei herauskommen.

4 Deutschland ist ein Entwicklungsland

Das mittelamerikanische Guatemala meldet seinen ersten Ma­sern­fall seit 1988. Die Krankheit wurde bei einer 17-Jährigen diagnostiziert, angesteckt hatte sie sich in – Deutschland. Bei uns ist die Zahl der Masernerkrankungen zuletzt stark gestiegen, auf knapp 1.000 Fälle im vergangenen Jahr. Das liegt auch an Eltern, die ihre Kinder nicht impfen lassen.

5 Der Schönheitswahn kennt keine Grenzen

Wer ist das schönste Kamel im ganzen Land? Diese Frage hat in Saudi-Arabien eine große Bedeutung. Auch weil das Preisgeld beim Schönheitswettbewerb des King Abdul Aziz Camel Festival sehr attraktiv ist, wird offenbar auch zu unlauteren Mitteln gegriffen. Ein Dutzend Tiere sind laut Medienberichten disqualifiziert worden, weil ihre Besitzer ihnen verbotenerweise Botox in Lippen und Nasen spritzten, um sie hübscher zu machen. Sebastian Erb