Nordbank adé

Am Mittwoch verkaufen Hamburg und Schleswig-Holstein die HSH Nordbank. Das kostet sie etwa 13 Milliarden Euro

Von Sven-Michael Veit

Am Mittwoch wird die Rechnung für die HSH Nordbank präsentiert werden. Nach taz-Informationen erhalten die Eignerländer Hamburg und Schleswig-Holstein für die marode Bank sogar einen Kaufpreis: Mit einer Milliarde Euro soll der Wert des Kredithauses veranschlagt werden, das in der internationalen Bankenkrise schwer havarierte. Dennoch machen die Länder keinen Gewinn – im Gegenteil werden sie einen zweistelligen Milliardenbetrag einbüßen.

Am Mittwochmittag wollen Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) die Details des Verkaufs an die US-Investoren Flowers und Cerberus bekanntgeben, am Nachmittag gibt Scholz vor der Hamburger Bürgerschaft eine Regierungserklärung ab. Das ist auf den letzten Drücker: Bis 23.59 Uhr am 28. Februar muss die Bank auf Druck der EU verkauft werden, sonst wird sie unter der Regie Brüssels abgewickelt werden.

Bei einem Unternehmenswert von einer Milliarde Euro erhalten Hamburg und Schleswig-Holstein gemäß ihrer Anteile 894 Millionen Euro, weitere 58,5 Millionen fließen an den Schleswig-Holsteinischen Sparkassen- und Giroverband; die übrigen 5,1 Prozent HSH-Anteile sind bereits im Besitz von Flowers. Mit dieser Einnahme können Hamburg und Schleswig-Holstein die Nebenkosten des Verkaufs begleichen: Die Honorarforderungen von Gutachtern, Wirtschaftsprüfern und Bankexperten sollen sich auf bis zu 800 Millionen Euro belaufen.

Für die Altschulden und faulen Kredite indes werden die Länder, die Staatsbürgschaften übernommen hatten, haften müssen: Die Käufer erwarten milliardenschwere Überweisungen aus Hamburg und Kiel. Aktuelle Schätzungen liegen zwischen 13 und 18 Milliarden Euro..