Lesen, gelesen und gelesen werden

Die Leipziger Buchmesse ist nach der Frankfurter die zweitgrößte in Deutschland. Letztes Jahr kamen 208.000 Besucher, ein neuer Rekord. 2.439 Aussteller sind vertreten.

Zur Eröffnung wird am Mittwoch der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung verliehen. In diesem Jahr erhält die norwegische Journalistin Åsne Seierstad für ihre Anders-Breivik-Abhandlung „Einer von uns. Die Geschichte eines Massenmörders“ die Auszeichnung (19 Uhr, Gewandhaus).

Für den Belletristik-Preis der Leipziger Buchmesse sind unter anderem die Debütantin Anja Kampmann („Wie hoch die Wasser steigen“), Esther Kinsky („Hain“) und der bereits 2010 mit dem Preis ausgezeichnete Georg Klein („Miakro“) nominiert. Unter den fünf Männern, die in der Kategorie Sachbuch/Essayistik für den Preis infrage kommen, sind Andreas Reckwitz („Die Gesellschaft der Singularitäten“), Martin Geck („Beethoven. Der Schöpfer und sein Universum“) und Karl Schlögel („Das sowjetische Jahrhundert“). Die Preisverleihung findet am Donnerstag um 16 Uhr in der Glashalle statt.

Weitere wichtige Termine: Die für ihr 2014erschienenes Debüt „Der Mauerläufer“ hochgelobte Nell Zink wird am Mittwoch um 19 Uhr in der Alten Handelsbörse aus ihrem neuen Roman, der Hausbesetzer-Groteske „Nikotin“, vorlesen. Am Donnerstag spricht Bernhard Schlink über sein neues Buch „Olga“ (11 Uhr, Glashalle) und David Wagner über „Romania“ (14.30 Uhr, Glashalle). Monika Maron stellt ihren zurzeit kontrovers diskutierten neuen Roman vor, die Gegenwarts-Parabel „Munin oder Chaos im Kopf“ (Freitag, 10.30 Uhr, Glashalle). Die polnische Autorin Wioletta Greg spricht über ihr Buch „Unreife Früchte“, einen autobiografischen Bildungsroman, der im Schlesien der achtziger Jahre spielt (Samstag, 20 Uhr, Polnisches Institut).

Und an Sachbüchern? Der Soziologe Heinz Bude hat ein Buch namens „Adorno für Ruinenkinder. Eine Geschichte von 1968“ geschrieben (Donnerstag, 16.30 Uhr, Halle 3). Wolfram Eilenbergers „Zeit der Zauberer. Das große Jahrzehnt der Philosophie 1919–1929“ wird am Freitag vorgestellt (11 Uhr, Glashalle). Seinen Osteuropa-Reisereport „Entlang den Gräben“ stellt Navid Kermani ebenfalls am Freitag um 16 Uhr in der Alten Handelsbörse vor. Jan Jekal