Oster-Demo nach einem Jahr Trump

Der ganze Norden plant Friedens-Aktivitäten

Von Kaija Kutter

Gründe dafür, an Ostern nicht nur Eier zu sammeln, sondern auf die Straße zu gehen, gibt es immer. Aber nach einem Jahr mit Donald Trump ganz besonders. „Die Weltlage ist äußert brisant, sie ist sehr problematisch und sehr unübersichtlich“, sagt etwa Kristian Golla von der in Bonn ansässigen „Netzwerk Friedenskooperative“, das rund 100 Veranstaltungen auflistet. Der US-Präsident sei unberechenbar, ein Quereinsteiger und habe „vom politischen Geschäft keine Ahnung“.

Auch in Norddeutschland sind Ostermärsche geplant. Bereits am Karfreitag startet um „Drei vor 12 Uhr“ ein vier Kilometer langer Marsch vom Schleswiger Bahnhof zum Fliegerhorst Jagel. Das sei ein Standort für die hochtechnologische Aufrüstung der Bundeswehr für Kriegseinsätze, heißt es im Aufruf.

Am Ostersonnabend beginnt dann um 11 Uhr früh in Flensburg die Demo „Aufstehen für den Frieden“ am Nordertor. Zur gleichen Zeit starten die Kieler Friedensaktivisten mit Liedern gegen Gewalt und Krieg vom Asmus-Bremer-Platz. In Lübeck ist der Auftakt um 13 Uhr auf dem Klingenberg, dort spricht zum Schluss Völkerrechtler Norman Peach. Auch in Eutin und Wedel gibt es samstags je einen Marsch.

In Hannover beginnt auch am Samstag der Marsch „Gemeinsam – Krieg ächten – Frieden gestalten“ um 10.30 Uhr am Kröpcke. In Bremen heißt es „Alarmstufe rot für den Planeten Erde“, Treffpunkt 11 Uhr am Hauptbahnhof. In Osnabrück starten am selben Tag Friedensbewegte zu einer Radtour nach Bad Iburg.

Auch in Schwerin wird am Sonnabend marschiert, Motto „Abrüsten statt Aufrüsten“, ab 10 Uhr auf dem Grunthalplatz. In Wismar zieht die Demonstration „Macht Frieden in Syrien“ um 11 Uhr vom Parkplatz Weidendamm los.

In Hamburg startet der zen­trale Ostermarsch erst am Montag. Unter dem Motto „Abrüsten statt aufrüsten“ beginnt die Aktion um 11.30 Uhr mit einer Friedensandacht in der St.-Georg-Kirche am Hauptbahnhof. Wer es nicht kirchlich mag, kommt erst um 12 Uhr, dann startet der Demozug durch den Stadtteil St. Georg.

Wer kommt? In jüngerer Zeit hat sich die Teilnehmerzahl bei einigen Tausend eingependelt. Für Kristian Golla sind die Osterdemons schon längst nicht mehr der Zählappell der Friedensbewegung. „Wichtig ist, dass auch noch nach 60 Jahren etliche Menschen sichtbar gegen Kriege und Aufrüstung Position beziehen“, sagt er.