Hier keine Rückgabe

Umwelthilfe wirft Firmen Verstöße bei Annahme von Elektroschrott vor

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat zahlreichen Onlinehändlern massive Rechtsverstöße bei der Rücknahme von Elektroschrott vorgeworfen. Tests zur Umsetzung der Rücknahmeverpflichtung von alten Elektroaltgeräten bei 30 Onlinehändlern hätten bei mehr als der Hälfte der untersuchten Unternehmen „systematische Gesetzesverstöße“ ergeben, teilte die Umwelthilfe am Dienstag mit. Darunter sind große Firmen wie Amazon, Media Markt und Saturn. Die DUH werde die Einhaltung künftig „notfalls auf dem Rechtsweg durchsetzen“, erklärte Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Auch Unternehmen, die gesetzliche Mindeststandards korrekt umsetzen, erschwerten nach Angabe der DUH die Rückgabe – etwa durch umständliche Anfragen beim Kundendienst, einen hohen Packaufwand oder versteckte Informationen. Seit dem Sommer 2016 ist der Handel dazu verpflichtet, Elektro-Altgeräte zurückzunehmen und zu entsorgen – bei kleineren Geräten gilt dies auch, ohne dass gleichzeitig ein neues Gerät gekauft wird.

Wenn Verbraucher bei einem Onlinehändler Geräte zurückgeben wollten, müssten sie sich allerdings oft durch mehrere Webseiten klicken, viele persönliche Daten preisgeben und die Geräte selbst aufwendig verpacken, kritisierte die DUH. „Das schreckt viele Verbraucher ab, und darauf spekuliert der Onlinehandel“, erklärte der stellvertretende DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft, Philipp Sommer.

Die gesetzliche Sammelquote für alte Elektrogeräte von 45 Prozent werde für das Jahr 2016 voraussichtlich nicht erreicht, kritisierte der Umweltverband. Insgesamt fallen nach Angaben der DUH in der Bundesrepublik etwa 1,7 Millionen Tonnen Elektroschrott pro Jahr an. (afp)