Windenergie frischt wieder auf

Hamburger Hersteller Nordex und Senvion in der Talsohle, aber mit Optimismus und guter Auftragslage

Auf Nord- und Ostsee ist der Ausbau gedeckelt. Insgesamt sieht es für die Zukunft der Windenergie aber nicht schlecht aus

Die Hersteller von Windkraftanlagen kämpfen mit Preisdruck und rückläufigen Subventionen. Die Quartalsberichte der beiden Hamburger Hersteller Nordex und Senvion, die am Dienstag vorgelegt wurden, sind nicht wirklich gut. Bei Senvion stürzte der Umsatz geradezu ab, um fast 35 Prozent von 392 Millionen Euro im gleichen Zeitraum des Vorjahres auf nunmehr 256 Millionen Euro. Nicht viel besser sah es bei Nordex aus: 25 Prozent Umsatzrückgang von 648 auf 488 Millionen Euro. Unter dem Strich erwirtschafteten sie in den ersten drei Monaten des Jahres Verluste: Nordex 19,4 Millionen Euro, Senvion sogar 28,4 Millionen Euro.

Im deutschen Heimatmarkt steht beim Ausbau der Windenergie an Land ein Rückgang bevor. Die Ausschreibungsregeln für neue Windparks sind strikt kostenorientiert und geben demjenigen Anbieter den Zuschlag, der mit den geringsten oder ganz ohne öffentliche Subventionen auskommt. Auf Nord- und Ostsee ist der Ausbau gedeckelt. Insgesamt sieht es für die Zukunft der Windenergie aber nicht schlecht aus. Durch die Kostensenkungen und höhere Leistung der Windräder wird Windstrom an vielen Standorten konkurrenzfähig zu konventionellen Kraftwerken.

So ist der Ausblick für Senvion und Nordex gar nicht negativ: „Wir haben eine starke Zunahme der Auftragseingänge in den ersten drei Monaten“, sagte Senvion-Chef Jürgen Geißinger. „Das ist ein äußerst ermutigendes Zeichen.“ Tatsächlich legte der Auftragseingang um 37 Prozent zu; das Polster reicht bis ins nächste Jahr. Auch Nordex-Chef José Luis Blanco gibt sich zuversichtlich: „Unsere Produktstrategie stimmt.“ Der Nordex-Auftragseingang allein für Neubauprojekte stieg von 333 auf 820 Millionen Euro. Fast alle Aufträge kamen aus dem Ausland. Der Grundstein für höhere Umsätze und Erträge ist damit gelegt. (dpa)