boulevard der besten
: Raoul Spada

Foto: Torben Becker

Raoul Spada ist ein Motivationstalent. Er würde diese Aussage mit seinem stets charmanten Lächeln abstreiten, denn ihm selbst fällt diese Eigenschaft sicherlich nicht auf. Mit entschlossenem Schritt und einem stets gut gelaunten „Guten Morgen“ kommt Raoul Spada seit mittlerweile fast zwei Monaten in die Werbeabteilung der taz. Schon mit Beginn seines Praktikums war klar: Ihn bringt nichts aus der Ruhe. Fehlende Einarbeitung durch chaotische Zustände, wenige Wochen vor dem taz lab? Kein Problem, Raoul arbeitet sich selbst ein. Zeitdruck, später Feierabend und Pannen? Kein Grund, die gute Laune zu verlieren. Kritisch routinierte ­Arbeitsabläufe hinterfragen und eine passende Lösung finden, macht er dabei ganz nebenbei.

Er ist ein waschechter Berliner, 1992 in Kreuzberg geboren, hat auf angesagte Work and Travel Reisen durch Asien verzichtet und direkt nach der Schule sein Studium an der Freien Universität in Berlin begonnen. Seit 12 Semestern studiert er dort Publizistik und Kommunikationswissenschaften. Nörgelnde Eltern würden sich nun über die lange Studienzeit beschweren, doch sie liegen falsch. Ihm fehlt es nicht an Motivation oder Durchhaltevermögen, nur das nötige Kleingeld braucht es zum Studieren eben auch. Seinen Lebensunterhalt verdient er sich als Nachtportier in einem Hotel. Alkoholschwere Jungesell*innenabschiede oder einzigartige Latexoutfits: Über das dort Geschehene könnte er ein Buch schreiben.

Im Herbst soll es dann weitergehen, die Bewerbung für einen Masterstudienplatz für historische Urbanistik ist schon abgeschickt. Dabei kann er Historiker so gar nicht leiden, Soziologen auch nicht. Aber er lasse sich gerne eines Besseren belehren. Wenn er sich nicht auch noch am Wochenende bei einer 24-Stunden-Segelregatta die Nacht um die Ohren schlägt, dann kocht er gerne. Er ist bekannt für sein Ragout mit Zimt, mit Weißwein und dreierlei Fleischsorten.

Von sich selbst behauptet er, er habe kein richtiges Hobby. Dabei begeistern ihn Menschen, die begeistert von etwas sind. Wir sind von seiner Begeisterungsfähigkeit begeistert. Sei es durch seinen kühlen Kopf, Tatendrang oder durch schnelle Problemlösung – im Zweifelsfalls auch mal mit Eiscafé oder Aperól ­Sprizz für die Abteilung. Raoul begeistert uns. Malaika Rivuzumwami