SPD nicht mehr vorn

Umfrage sieht die CDU in Bremen erstmals seit Kriegsende als stärkste Kraft, vor allem wegen Verlusten der SPD. Zustimmung für Linke steigt auf 17 Prozent

Die CDU kommt in einer repräsentativen Umfrage von Insa auf 24 Prozent und wäre erstmals stärkste Kraft in Bremen.

Die SPD käme auf 22 Prozent.

Die Linken erreichten 17 Prozent, die Grünen 14 Prozent.

Die AfD läge bei 10, die FDP bei 9 Prozent.

Von Jean-Philipp Baeck

Ein Jahr vor der Bürgerschaftswahl in Bremen sieht eine Umfrage die CDU knapp vor der SPD. Nach der repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa für die Bild würden die Christdemokraten mit 24 Prozent der Stimmen stärkste Kraft. Die SPD käme nur noch auf 22 Prozent, gefolgt von den Linken mit 17 Prozent. Eine Infratest-dimap-Umfrage hatte die SPD vor kurzem noch knapp vor der CDU gesehen. Bremen ist seit Kriegsende in SPD-Hand.

Die rot-grüne Koalition würde der Umfrage zufolge ihre Mehrheit verlieren. Mehrheitsfähig wäre ein Bündnis aus Rot-Rot-Grün mit 53 Prozent, eine Koalition aus CDU, SPD und Grünen mit 60 Prozent oder aus CDU, SPD und FDP mit 55 Prozent.

Der Erfolg der CDU ist auf Verluste der SPD zurückzuführen. Bei einer von Radio Bremen in Auftrag gegebenen Umfrage im Januar 2017 erzielte die SPD noch 29 Prozent. Der Weser Kurier hatte Anfang Mai 2018 das Ergebnis einer Sonntagsfrage veröffentlicht. Dabei kam die SPD auf nur noch 26 Prozent. Bei allen drei Umfragen lag die CDU stets bei 24 Prozent. Die Christdemokraten hatten am Wochenende den Unternehmer Carsten Meyer-Heder zu ihrem Spitzenkandidaten gewählt. Er war erst im März in die CDU eingetreten.

Für die Befragung hatte Insa vom 14. bis zum 18. Mai 2018 insgesamt 1.003 Bürger telefonisch befragt. Geschäftsführer von Insa ist der ehemalige CDU-Politiker Hermann Blinkert. Insa stand im letzten Jahr in der Kritik, die Wählergunst für die AfD höher anzusetzen als andere Meinungsforschungsinstitute – und wegen eines politischen Beratervertrags einer Tochterfirma mit der AfD-Landtagsfraktion in Thüringen. Blinkert wies den Vorwurf, seine Umfragewerte seien dadurch beeinflusst, stets zurück.

Mit Material von dpa