Protest: Neuköllner Radfahrer wehren sich kreativ gegen Falschparker auf der Radspur – eine ganze Woche lang

Neukölln am Montagmorgen, Karl-Marx-Straße: AktivistInnen stecken eine Not-Radspur mit rot-weißen Verkehrshütchen ab. Dort war kürzlich ein Radstreifen eröffnet worden – allerdings beklagen Radfahrer, dass er vielmehr von Autofahrern genutzt wird. Weil Autos auf den Fahrradstreifen halten oder parken, zwingen sie Radfahrer, in den fließenden Verkehr auszuweichen. Mit dieser Aktion begann eine erste bundesweite Aktionswoche zum Thema. Der Verkehrsclub VCD und die Initiative Clevere Städte rufen Menschen in ganz Deutschland in dieser Woche zum Engagement gegen gefährliches Falschparken auf. Auch in anderen Städten wie Bonn, Münster, Hamburg, Köln, Hannover und Halle waren Aktionen angekündigt.

Auf die Gefahr durch Falschparker wurde nicht nur mit Gesprächen hingewiesen – gelbe Karten hinter Windschutzscheiben oder Luftballons an den Außenspiegeln visualisierten das Problem. Kreative Ideen des Protests wurden von den Teilnehmenden diskutiert: Man könnte ja mal einzelne Fahrzeuge einfach wegtragen. Oder die Fahrbahnmarkierung mit Sprühsahne nachziehen – über das falsch auf dem Radweg parkende Auto hinweg. Oder einfach Anzeige bei der Polizei erstatten. Nicht zuletzt fordern die Organisatoren höhere Bußgelder und mehr Kontrollen. (taz, mit dpa)

Fotos: Britta Pedersen/dpa

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