5 dinge, die wir diese woche gelernt haben
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1 Drecksautos bauen lohnt sich

Weil Volkswagen bei seinen Dieselmotoren geschummelt hat, muss das Unternehmen 1 Milliarde Euro Strafe zahlen. Für das Land Niedersachsen, das bekanntlich mit 20 Prozent an dem Konzern beteiligt ist, ein Grund zur Freude, denn das Geld wird an die Landeshauptkasse gezahlt. Schon melden sich erste Interessenten: Der niedersächsische Richterbund etwa würde gerne dringend benötigte Stellen in der Justiz finanzieren, schließlich habe diese das Geld ja auch erwirtschaftet. Mit der Milliarde ließen sich 250 Richter- und Staatsanwaltstellen für 40 Jahre einrichten.

2 Tiere lernten laufen in China

In China haben Forscher winzige Fußspuren von Tieren entdeckt, die dort vor ungefähr 551 bis 541 Millionen Jahren herumgelaufen sein müssen. Tausendfüßler vielleicht. So alte Tierspuren hat man bislang noch nicht gesehen. Kommt die Menschheit damit der Antwort auf die wichtige Frage näher, wann im Laufe der Evolution Lebewesen erstmals laufen konnten, statt sich schwimmend fortzubewegen?

3 Es gibt Hoffnung für Radfahrer – zumindest in Hamburg

Immer wieder kommen Radfahrer um, weil sie von den Fahrern rechtsabbiegender Lkws übersehen werden, Mitte der Woche erst traf es einen Achtjährigen in Berlin. Hamburg will nun seine neuen stadteigenen Lkws schon ab 3,5 Tonnen mit Assistenzsystemen ausstatten, die vor Passanten und Radfahrern warnen und eine Notbremsung einleiten können. Ältere Lkws aus dem städtischen Fuhrpark sollen möglichst umgerüstet werden. Damit geht der Stadtstaat über einen Beschluss des Bundesrats hinaus, der die EU-weite Einführung von Assistenzsystemen für Lkws ab 7,5 Tonnen fordert.

4 Boris Becker ist ein Diplomat

Der ehemalige Tennisstar Boris Becker wählt eine ungewöhnliche Methode, um ein in London laufendes Insolvenzverfahren zu beenden: Er beruft sich auf seine Immunität als Sport- und Kulturattaché der Zentralafrikanischen Republik. Das Amt hatte er im April angetreten – aus angeblich rein inhaltlichen Gründen. Seine diplomatische Rolle, so Becker, ermögliche ihm, „etwas Bedeutsames an Sportfans in einer der ärmsten Regionen der Welt zurückzugeben“.

5 Das Internet ist immer noch Neuland

Kurze Aufregung am Freitagmittag: Hat Seehofer wirklich die Gemeinschaft mit der CDU aufgekündigt? Nein, das war nur Titanic-Satire, wie relativ leicht an dem Behauptungstweet erkennbar war. Die Nachrichtenagentur Reuters, Bild und andere fielen trotzdem darauf herein. Sebastian ErbFelix Zimmermann