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: Blattkritik – für Barrierefreiheit

Selbstkritik ist wichtig, gerade für Medien. Die taz setzt sich deshalb immer wieder kritisch mit sich selbst auseinander – zum Beispiel mit ihrer taz.de-Seite. Zweimal in der Woche findet in der Morgenkonferenz eine taz.de-Kritik statt. In der Regel erklärt einE RedakteurIn aus dem Haus, welche Überschriften, Teaser oder Social-Media-Posts er oder sie für gelungen hält, welche nicht und wie man es vielleicht hätte besser machen können.

Oft kommen auch KritikerInnen von außen. ­Kürzlich übernahm Robbie Sandberg die taz-Online-Kritik, er arbeitet als Jugendreferent für den Deutschen Blinden- und Sehbehindertenver­band e. V. in Berlin. Als blinder Software-Anwender hält er Vorträge darüber, wie sich Barrieren auf Webseiten für blinde Menschen abbauen lassen. Und auch bei seiner Kritik lag der Schwerpunkt auf der Barrierefreiheit der taz.de-Seite.

Sandberg erklärte, wie er per Tastenkürzel über die Seite navigiert: Der Quellcode der Webseite muss gut strukturiert sein, dann lassen sich gesuchte Inhalte leichter ansteuern und per Screenreader, einer Vorlesesoftware, lesen. Auch gute Bildbeschreibungen sind wichtig.

Wie barrierefrei ist nun taz.de? Nicht genug – das wird schnell klar. Die Überschriften sind im Quellcode nicht in der richtigen Reihenfolge angeordnet, das Menü ist kaum zu finden, und Alternativtexte wie Bildbeschreibungen könnten noch präziser sein. Die tazlerInnen wollen das gern ändern. Nach der Kritik fand deshalb ein weiterer Austausch mit Robbie Sandberg statt, der viele wertvolle Hinweise gab, wie taz.de bald wirklich barrierefrei wird. Christine Stöckel