Alles auf Stand im Amt

Im Standesamt Mitte läuft es wieder. Wartezeiten gebe es kaum noch, sagt Innensenator Mäurer

Von Jean-Philipp Baeck

Ulrich Mäurer sitzt im Standesamt Bremen-Mitte und lacht. Es ist so etwas wie ein Jubeltermin für den sozialdemokratischen Innensenator: Das Amt in der neobarocken Villa in der Hollerallee ist wieder auf Stand, Personal wurde aufgestockt, der Bearbeitungsstau abgebaut. Für BürgerInnen gibt es laut Mäurer in der Regel kaum noch Wartezeiten für Geburts- und Sterbebeurkundungen oder Eheschließungstermine – zumindest für Deutsche ohne Migrationshintergrund.

Vor zwei Jahren war die Lage im Standesamt noch anders. Eine enge Personalausstattung, zu viele Anfragen und ein aus der Überforderung resultierender hoher Krankenstand sorgten für liegengebliebene Beurkundungen, lange Wartezeiten und Schlangen vorm Gebäude. Von „anstrengenden Szenen“ spricht Mäurer, von Kunden, die die Nerven verloren und von Polizeieinsätzen.

Am 21. Juli 2016 ging dann nichts mehr, das Standesamt schloss die Türen für zwei Tage. Mäurer reagierte, erklärte die Leitung des Standesamts zur Chefsache und mobilisierte Mitarbeiter aus anderen Verwaltungsbereichen. Es war der Auftakt für den darauf folgenden Umbau des Stadtamtes in drei Behörden: Migrationsamt, Ordnungsamt, Bürgerservice-Center.

Heute werden im Jahr rund 7.500 Sterbeurkunden ausgestellt und etwa 2.500 Ehen besiegelt. Die Zahl der Geburtsbeurkundungen stieg seit 2009 von etwa 6.500 auf zuletzt rund 8.500 im Jahr 2017. Ein Plus von 25 Prozent, das mit einer beschlossenen Personaleinsparungsquote von jährlichen zwei Prozent nicht mehr vereinbar war – und im Sommer 2016 dann zu der „katastrophalen Lage“ führte, wie Mäurer erklärt.

Heute sind mit 48,5 Vollzeitstellen elf Stellen mehr für das Standesamt vorgesehen. Außerdem seien Verfahren vereinfacht worden.