Privatpersonen rüsten ab

Im Rahmen einer einjährigen Amnestieregelung wurden in Niedersachsen rund 10.000 Schusswaffen abgegeben

In Niedersachsen und Bremen haben viele Waffenbesitzer eine einjährige Amnestieregelung genutzt, sich ihrer Pistolen, Gewehre und Munition zu entledigen. Die Waffen konnten bis zum 1. Juli straffrei bei den Behörden abgegeben werden. In Niedersachsen wurden 9.602 Schusswaffen abgegeben. Davon befand sich jede fünfte Waffe, insgesamt 1.908, in illegalem Besitz. In Bremen wurden nach Informationen von Radio Bremen 260 Schusswaffen bei der Polizei und dem Ordnungsamt abgegeben. Für Bremerhaven liegen noch keine Zahlen vor.

In Niedersachsen konnten die Waffen bei über 100 Waffenbehörden oder Polizeidienststellen abgegeben werden. Die aktuelle Waffenamnestie könne durchaus als Erfolg gewertet werden, sagte Niedersachsens Landespolizeidirektor Knut Lindenau am Dienstag.

Neben den 9.602 Schusswaffen wurden in Niedersachsen 898 sonstige Waffen, etwa Hieb- und Stichwaffen, abgegeben, davon waren 152 in illegalem Besitz. Außerdem gingen bei den Behörden rund 210.000 Stück Munition sowie etwa 1.100 Kilogramm zum Teil lose abgegebene, ungezählte Munition verschiedener Kaliber ein.

„Es ist natürlich im Interesse der Allgemeinheit, die Zahl der im Umlauf befindlichen Waffen und Munition zu reduzieren“, betonte Lindenau weiter. Alles werde jetzt ordnungsgemäß vernichtet. „Jede einzelne abgegebene Waffe und Munition ist ein Mehr an Sicherheit.“

Bei der letzten Amnestie im Jahr 2009 waren 26.600 Waffen abgegeben worden, davon waren 3.351 in illegalem Besitz. In Bremen waren es 2009 rund 1.200 Waffen. Die starke Resonanz war damals auch mit den Eindruck aus dem Amoklauf von Winnenden (2009) begründet worden. Damals hatte ein 17-Jähriger in seiner früheren Realschule bei Stuttgart sowie auf der Flucht 15 Menschen und sich selbst erschossen.

Waffen können weiter bei der Polizei abgegeben werden. Allerdings: Nach Ablauf der Amnestieregelung gibt es keine Straffreiheit für Besitzer illegaler Waffen mehr. (dpa)