Mehr Hautkrebs-Erkankungen

Die Zahl der Hautkrebs-PatientInnen ist im Norden gestiegen. Ein Grund sind verbesserte Diagnostiken

In den norddeutschen Bundesländern erkranken immer mehr Frauen und Männer an Hautkrebs. So ist die Zahl der Schleswig-Holsteiner, die zwischen 2006 und 2016 wegen des gefährlichen „schwarzen Hautkrebs“ (malignes Melanom) in ärztlicher Behandlung waren, um 72 Prozent gestiegen, wie die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) auf Grundlage ihrer Versichertendaten am Montag mitteilte. Beim weitaus verbreiteteren „weißen Hautkrebs“ (Basalzell- und spinozelluläres Karzinom) war es sogar eine Steigerung um 115 Prozent.

In Mecklenburg-Vorpommern erkrankten im Zeitraum von 2006 bis 2016 49 Prozent mehr an „schwarzem Hautkrebs“ und 166 Prozent mehr an „weißem Hautkrebs“. Zum Vergleich: Bundesweit nahm die Zahl betroffener Versicherter beim „schwarzen Hautkrebs“ um 108 Prozent zu, beim „weißen Hautkrebs“ um 160 Prozent. Aufgrund der geringen Fallzahlen seien die Auswertungen für Bremen und Hamburg nicht repräsentativ und würden daher nicht veröffentlicht, hieß es.

Das Risiko für Hautkrebs steigt mit zunehmendem Alter. Insbesondere die Generation 60 plus erkrankt an einem Hauttumor – und hier deutlich mehr Männer als Frauen. Nach Expertenmeinung sind maßgeblich UV-Schäden der Haut und damit Umwelteinflüsse für das Entstehen von Hautkrebserkrankungen verantwortlich. Die ultravioletten Strahlen der Sonne können das Erbgut von Hautzellen schädigen.

Gelingt es den Reparatursystemen in den Zellen nicht, solche Schäden zu beheben, steigt das Risiko für Hautkrebs. Wichtig sei deshalb der Schutz vor übermäßiger UV-Strahlung. Zu den Grundregeln zählt, alle unbedeckten Hautregionen gründlich mit Sonnenschutzmittel mindestens mit Lichtschutzfaktor 30 einzucremen, die pralle Mittagssonne zu meiden, Schatten zu suchen und schützende Kleidung samt Kopfbedeckung zu tragen.

Dass immer mehr Erkrankungen entdeckt und behandelt werden, sei auch auf eine verbesserte Diagnostik zurückzuführen, hieß es. Wird Hautkrebs im Frühstadium festgestellt, steigen die Chancen auf Heilung deutlich. (epd)