Anti-Trump-Kampagne auf Instagram: „Liebe Ivanka“

Prominente versuchen, Ivanka Trump via Instagram zu überzeugen, politisch auf ihren Vater einzuwirken. Ob ihr das auffällt, ist fraglich.

Zu sehen ist eine nahe Aufnahme von Ivanka Trump

Ivanka Trumps Instagram-Feed ist neuerdings besonders personalisiert Foto: reuters

Ivanka Trump hält nicht viel von Filter­bubbles. Anders als ihr Vater, der auf sozialen Netzwerken lediglich Familienmitgliedern, republikanischen Politikern, Fox News und seinen eigenen Golfclubs folgt, hat sie auf Instagram über 1.000 Accounts abonniert. Darunter viele weibliche Prominente, die sich für die Demokraten engagieren und bei öffentlichen Auftritten Stimmung gegen ihren Vater machen. Gedeutet wird das als Zeichen dafür, dass die 36-Jährige mit einem liberaleren Blick auf die Welt schauen könnte als ihr Vater.

Die Frauen wissen, dass Ivanka ihre Seiten abonniert hat, und haben jetzt eine Kampagne gestartet. In einem einheitlichen Post an „Dear Ivanka“ appellieren sie an die Präsidententochter, sich bei ihrem Vater dafür einzusetzen, die „rassistischen, unmenschlichen und skrupellosen“ Zustände an der mexikanischen Grenze zu beenden und die verantwortliche Ministerin für innere Sicherheit, Kirstjen Nielsen, zu feuern.

Komikerin Amy Schumer, Moderatorin Chelsea Handler, Unternehmerin Sophia Amoruso und viele andere knüpfen mit dem Post an eine Aussage Ivankas aus der vergangenen Woche an. Da sagte Ivanka auf einer Veranstaltung, dass die Familientrennung an der Grenze für sie ein „Tiefpunkt“ in der bisherigen Regierungsarbeit sei. In dem Instagram-Post heißt es, dass die Krise nach wie vor andauere und 572 Kinder auf die Zusammenführung mit ihren Eltern warteten.

Eine ähnliche Kampagne gab es bereits

Es ist nicht das erste Mal, dass Ivanka, die zum offiziellen Beraterstab ihres Vaters gehört, auf Instagram von Prominenten dazu aufgefordert wird, ihrem Vater ins Gewissen zu reden. Im Herbst 2017 ging es bereits um die „Dreamers“, junge AmerikanerInnen ohne Ausweispapiere, die nicht länger gesetzlich vor einer Abschiebung geschützt werden sollten.

Mit den Kampagnen politisieren Schumer, Handler und Co das hauptsächlich für die ästhetische Inszenierung des Alltags genutzte Instagram und machen sich ein Netzwerk zu eigen, das Ivankas Papa bisher wenig interessierte.

Ob Ivanka das Ganze wirklich auffällt, ist fraglich. Denn Instagrams Algorithmus sorgt dafür, dass die Posts ihrer Lieblings­accounts prominent platziert werden und alles andere in den Untiefen des Feeds versinkt. Und die Promis haben starke Konkurrenz: Ivanka folgt mehreren Dutzend äußerst schmeichelhaften Fanseiten.

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