heute in bremen
: „Maximal transparent
agieren“

Foto: Foto AG Melle

Miriam Strunge, 31, sitzt seit 2015 für Die Linke im Landtag und ist die Vorsitzende der Deputation für Kultur.

Interview: Jan Zier

taz: Aus Sicht des Kulturressorts war die diesjährige Breminale ein „Erfolg“: Sehen Sie das auch so, Frau Strunge?

Miriam Strunge: Ja, das kann man so sagen. Das Festival wurde gut angenommen und auch das Sicherheitskonzept hat gut funktioniert. Es traten mehr lokale Bands auf als früher, was auf einem bremischen Festival einerseits gut ist, andererseits sollte man sich bei den Acts nicht nur auf Bremen fokussieren.

Im Vorfeld gab es viele Debatten um die Breminale 2018. Aber für die 200.000 BesucherInnen war doch alles wie immer, oder?

Ja. Das über Jahre bewährte Konzept wurde fortgeführt und von dem neuen Organisations-Team fortgeführt.

Trotzdem ist Die Linke dagegen, den Veranstalter einfach für 2019 wieder zu beauftragen. Warum?

Die Frage der Ausschreibung eines Festivals an der Weser möchte ich unabhängig von der Frage, wie erfolgreich die diesjährige Breminale war, diskutieren. Es geht darum, dass die Politik transparente Rahmenbedingungen setzt. Im Herbst 2017 gab es deutliche Veränderungen im Team und Unstimmigkeiten darüber, wer die Breminale ausrichten wird. Deshalb sollten alle Beteiligten ein Interesse daran haben, maximal transparent zu agieren. Das heißt für mich, die Breminale nicht noch ein weiteres Jahr ohne Ausschreibung zu vergeben.

Sind überhaupt andere VeranstalterInnen in Aussicht, die Interesse haben?

Ich denke schon! Man sollte die Frage der Transparenz aber nicht an den Erfolg des Festivals koppeln. Eine Ausschreibung wäre ja auch keine Strafe für die Veranstalter der diesjährigen Breminale.

Deputation für Kultur 15 Uhr, Konsul-Hackfeld-Haus, Birkenstraße 34

Sehen Sie nicht die Gefahr, dass das nur eine Ausschreibung pro forma wäre?

Ich sehe das nicht nur als Formalie an. Es gibt mehr als einen Akteur in der Stadt, der als Veranstalter infrage kommt.

Das Festival könnte dann aber nicht mehr Breminale heißen, oder?

Die Namensrechte liegen nicht bei der Stadt, sondern bei dem diesjährigen Veranstalter. Ein neues Team müsste wahrscheinlich mit einem neuen Festival-Namen antreten. Ich sehe das aber nicht als Problem.