Billigflieger sind fein raus

Vertreter der deutschen Luftfahrtbranche und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) haben am Freitag in Hamburg einen Maßnahmenkatalog vereinbart, um die Krise an den Flughäfen zu entschärfen. Vorgesehen sind etwa freiwillige Überstunden für Fluglotsen sowie in Spitzenzeiten mehr Personal für Sicherheitskontrollen. Außerdem will sich die Bundesregierung dafür einsetzen, Flugpassagiere auf die Bahn umzuleiten.

Viele Punkte des Maßnahmenpakets beschreiben allerdings Selbstverständlichkeiten. „Technische Störungen des Fluggeräts werden durch optimierte vorausschauende Wartung minimiert“, heißt es etwa.

Hintergrund des Spitzentreffens sind die drastisch gestiegenen Annullierungen und Verspätungen im Flugverkehr. Zwischen Januar und September sind mehr als 14.000 Flüge von, nach und in Deutschland ausgefallen – doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Branchenkenner führen das darauf zurück, dass Fluglinien wegen des harten Konkurrenzkampfs keine Reserven mehr vorhalten. Deshalb kommt es schon bei kleinsten Störungen zu großen Verzögerungen im Betriebsablauf.

Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) hatte im Vorfeld des Gipfels vorgeschlagen, dass Fluggesellschaften künftig ohne Aufforderung Entschädigungen an KundInnen zahlen sollen, die diese heute mühsam einfordern müssen. Das ist nicht vorgesehen. Stattdessen verpflichten sich die Airlines nur, Reisende bei Verspätungen und Ausfällen„umfassend und frühzeitig“ zu informieren sowie „zentrale und kompetente Anlaufstellen“ einzurichten. Das kann auch online erfolgen, sodass Billigflieger nach wie vor keine Anlaufstellen an Flughäfen vorhalten müssen. (akr)