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: Der FC Bayern ist auch nur Mensch

Fassunslos, ja nachgerade angefasst, saß die Sportredaktion am vergangenen Freitag vor dem Fernseher und verfolgte die Pressekonferenz der Granden des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge und Ulrich Hoeneß, assistiert vom Kleingranden Hasan Salihamidzic. Die drei sehen die Würde des Menschen angetastet, wenn sie die Berichterstattung über den in eine kleine Krise geschlitterten FC Bayern betrachten. Das Thema schrie nach einer Kommentierung, um die sich in der taz Alina Schwermer gekümmert hat.

Wer aber, auch diese Frage stand im Raum, kümmert sich um die wunde Seele des FC Bayern? In den sozialen Medien wurde schnell jede Menge Häme ausgeschüttet über die empfindlichen Herren an der Spitze des erfolgreichsten deutschen Fußballklubs. Die Idee, den Bayern ein Stück Würde zurückzugeben, hatte dann Johannes Kopp. Er setzte die Münchner von Platz sechs der Tabelle auf Platz eins. Das Signal an der FC Bayern sollte lauten: Wir haben verstanden!

Die wahre Fake-Tabelle der taz machte die Runde im Netz, wurde von anderen Medien zitiert und schaffte es sogar zu einer Erwähnung im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF. Das Zeichen des Wohlwollens aus der taz hatte eine große Reichweite, was uns auch für den FC Bayern freut.

Wenn heute die Tabelle in der taz wieder so abgedruckt wird, wie es die anderen Medien auch tun – darauf sei ausdrücklich hingewiesen –, dann tut die Sportredaktion das im vollen Bewusstsein um die Verdienste des FC Bayern für den deutschen Fußball. Andreas Rüttenauer