Suizid im Knast

39-Jähriger stand anfangs wegen psychischer Auffälligkeiten unter besonderer Beobachtung

Die oppositionelle CDU-Fraktion verlangt von Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) Aufklärung über den Suizid eines Häftlings in der Anstalt Plötzensee. Der Grünen-Politiker müsse am morgigen Mittwoch im Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses darlegen, wie sich ein Gefangener trotz angeordneter Überwachung umbringen konnte, teilte der rechtspolitische Fraktionssprecher Sven Rissmann am Montag mit.

Laut Angaben der Justizverwaltung war es der fünfte Suizid in einem Berliner Gefängnis in diesem Jahr. 2017 nahmen sich sieben Insassen im Gefängnis das Leben.

Der 39-Jährige war nach lediglich zwei Tagen Haft vor rund zwei Wochen tot in seiner Zelle gefunden worden. Er verbüßte eine Ersatzfreiheitsstrafe, weil er eine Geldstrafe nicht bezahlen konnte. Der Mann stand laut Justizangaben anfangs wegen psychischer Auffälligkeiten unter besonderer Beobachtung. Da er sich aber beruhigt habe, sei fortan auf stündliche Kon­trollen verzichtet worden, hieß es. (dpa)