SIEMENS-SCHMIERGELDSKANDAL
: Exvorstandschef Pierer soll Bußgeld zahlen

MÜNCHEN | Im milliardenschweren Schmiergeldskandal bei Siemens soll Exvorstandschef Heinrich von Pierer nach Informationen der Süddeutschen Zeitung (SZ) ein Bußgeld zahlen. Der Konzern habe von der Staatsanwaltschaft München „eindeutige Signale“ über den Stand der Bußgeldverfahren gegen sieben frühere Vorstandsmitglieder erhalten, berichtet die SZ unter Berufung auf Angaben aus Unternehmenskreisen und aus dem Aufsichtsrat. Die Staatsanwaltschaft wolle einen Bußgeldbescheid erlassen, der maximal eine Million Euro betragen könne.

Die Behörde ermittelt wegen des Verdachts auf Verletzung der Aufsichtspflicht in einem Ordnungswidrigkeiten-Verfahren gegen Pierer. Siemens fordert zudem Schadenersatz in Millionenhöhe von dem früheren Konzern- und Aufsichtsratschef sowie weiteren Exspitzenmanagern und hatte ihnen im September ein Ultimatum dafür gestellt: Bis Mitte November sollen sich die Exvorstände zum Vergleich bereiterklären, andernfalls drohen ihnen Schadenersatzklagen. Pierer selbst hatte stets jede Verwicklung in den Korruptionsskandal von sich gewiesen. (dpa)