Handzettel statt Schlafplätze

Minusgrade werden erwartet,doch die U-Bahnhöfe bleiben wegen Sicherheitsbedenken für Obdachlose zu

In den kommenden Nächten werden in Berlin Minusgrade erwartet – doch Ersatzräume für Obdachlose in den U-Bahnhöfen gibt es noch nicht.

Auch vier Wochen nach einer grundsätzlichen Einigung zwischen der BVG und Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) scheiterte die Suche nach geeigneten Räumen bisher an Sicherheitsbedenken der Feuerwehr wegen fehlenden Brandschutzes.

In den vergangenen Jahren hatten die Verkehrsbetriebe bestimmte U-Bahnhöfe im Winter nachts für Obdachlose geöffnet. Dieses Jahr soll es dieses Angebot nicht mehr geben. Nach einem Gespräch mit Breitenbach sagte das Unternehmen im Oktober aber zu, ungenutzte Bereiche in mehreren Stationen freizugeben. Welche Flächen infrage kommen, sollte geprüft werden.

Auch BVG-Sprecherin Petra Reetz nannte die Sicherheitsbedenken der Feuerwehr als Grund. Sie verwies auf die Angebote der Kältehilfe und des Kältebusses, solange keine Ersatzräume gefunden worden sind. „Dort gibt es ausreichend Plätze“, sagte Reetz.

Die BVG hat in den Bahnhöfen Plakate mit Adressen und Telefonnummern von Unterkünften aufgehängt und ihre Mitarbeiter mit Handzetteln ausgestattet. „Einfach in die Nacht geschickt wird niemand“, sagte Reetz. (dpa)