Ausleihen statt kaufen

Kleidung lässt sich auch mieten. Doch das Geschäft ist eine Nische

Von Carolin Jackermeier

Der Babypullover ist wieder zu klein, der Kleiderschrank quillt über vor neuen Stramplern. Das Problem haben viele junge Eltern. Ausgerechnet Tchibo, der Konzern mit den Mode-Schnelldrehern, verkauft seit Anfang des Jahres eine Lösung dafür: Kunden können dort jetzt Kinderkleider mieten.

Tchibo ist eigentlich für günstige Kleidung bekannt. Jetzt wolle der Konzern auch für Nachhaltigkeit stehen, erklärt die Firma den neuen Geschäftszweig. Das Unternehmen hofft nach eigenen Angaben, dass das neue Angebot auf sein Image abstrahlt. Das Mietmodell bringe nicht nur den Anbietern etwas, sondern nutze der Bekleidungsbranche insgesamt, sagt Gisela Burckhardt, Vorsitzende der Menschenrechtsorganisation Femnet. Durch das mehrfache Tragen werde die Arbeit der Näherinnen mehr wertgeschätzt.

Es gibt auch Firmen, die Kleider für Erwachsenen vermieten. Etwa die Kleiderei in Köln, wo Kunden für 25 Euro im Monat Teile mieten und beliebig oft austauschen können. Geschäftsführerin Lena Schröder sagt aber, es sei schwierig, sich auf dem Markt zu etablieren. Besser scheint Mode für festliche Anlässe zu funktionieren, etwa auf Mietportalen für Designermode. „Generell glaube ich aber, dass das Modell eine Nische bleiben wird“, sagt Burckhardt.