Kooperation mit Yad Vashem

Bremen unterzeichnet Vereinbarung mit Holocaust-Gedenkstätte für Lehrer*innen-Fortbildungen

Das Land Bremen und die Internationale Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem wollen ihre Zusammenarbeit ausbauen. Die Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) und eine Vertreterin der Gedenkstätte haben am Donnerstag eine Absichtserklärung unterzeichnet. Ziel sei es, das gegenseitige Verständnis für Geschichte und Gesellschaft sowie die Fortbildung von Lehrkräften zu fördern und den Dialog zwischen deutschen und israelischen Lehrkräften zu erleichtern, teilte der Senat mit.

„Das Lernen über den Holocaust in den Schulen ist unverzichtbar und kann dabei helfen, aus der Geschichte für die Zukunft zu lernen“, sagte Bürgermeister Carsten Sieling (SPD). Konkret wurde die Vereinbarung geschlossen mit Richelle Budd Caplan, Direktorin des Europäischen Departments der International School for Holocaust Studies in Jerusalem, einer Einrichtung von Yad Vashem.

Mit Bremen kooperiert Yad Vashem jetzt mit allen Bundesländern. Gedenkstätte und Kultusministerkonferenz (KMK) hatten 2013 ihre Absicht erklärt, Bildung, Forschung und das Gedenken an den Holocaust gemeinsam zu fördern. „Das Wissen um die Geschichte gepaart mit Begegnungen junger Menschen ist die wichtigste Möglichkeit, Antisemitismus vorzubeugen“, sagte KMK-Generalsekretär Udo Michallik. „Das ist gerade in der heutigen Zeit so wichtig, wo antisemitische und rassistische Tendenzen wieder zunehmen.“

Die Grünen-Fraktion in der Bürgerschaft sah das ähnlich. Die Vize-Fraktionsvorsitzende Henrike Müller sagte: „Künftig können engagierte Lehrkräfte als MultiplikatorInnen fungieren und eine Auseinandersetzung mit alten und neuen antisemitischen Strömungen jenseits des Geschichtsunterrichts befördern.“

Die Linksfraktion der Bürgerschaft begrüßte ebenfalls die Vereinbarung, mahnte aber eine schnellstmögliche Umsetzung an. Viele Fragen seien noch offen: etwa wie viele Lehrer teilnehmen könnten und wie man Bremens zentralen Gedenkort, Bunker Valentin, einbinden könne. (epd/taz)