DGB freut sich über mehr Lohn

Vor allem das Gastgewerbe profitiert vom Mindestlohn

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Hamburg hat eine positive Bilanz zur Einführung des Mindestlohns gezogen, zugleich aber eine schärfere Überprüfung der Einhaltung gefordert. Zahlen des Statistischen Bundesamtes und der Bundesagentur für Arbeit zeigten bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen in der Stadt seit Einführung 2015 einen Anstieg von 9,1 Prozent, sagte die DGB-Vorsitzende Katja Karger.

Das Gastgewerbe erlebte mit 22,4 Prozent den höchsten Anstieg sozialversicherungspflichtiger Teilzeit- und Vollzeit­beschäftigung, Minijobber sind hier ausgenommen. Einen deutlichen Zuwachs gab es mit 20,5 Prozent auch im Baugewerbe und im Bereich Erziehung und Unterricht (19,7 Prozent). Besonders Un- und An­gelernte profitierten in Hamburg von insgesamt 10,5 Prozent mehr Lohn seit 2015 – das entspreche einem jährlichen Anstieg von 2,9 Prozent.

Für Karger stellt der Mindestlohn aber lediglich „die absolute Untergrenze“ dar. „Löhne müssen zum Leben reichen, auch in einer teuren Stadt wie Hamburg. Kein Arbeitgeber darf den Mindestlohn als Normallohn ansehen.“ Sie kritisierte, dass nach wie vor viele Beschäftigte um den Mindestlohn gebracht würden. „Die zuständige Finanzkontrolle Schwarzarbeit braucht dafür mehr Personal und muss verstärkt verdachtsunabhängig Stichproben machen können.“

Der gesetzliche Mindestlohn steigt ab dem 1. Januar 2019 auf 9,19 Euro. 2015 lag er bei 8,50 Euro. (dpa)