Fluchtversuch gescheitert

Offensichtlich Sicherheitslücke im Gefängnis in Moabit. CDU fordert Aufklärung

Nach dem Fluchtversuch eines Gefangenen aus einem Gefängnis hat die CDU eine Reihe von kritischen Fragen aufgeworfen. „Wie kann es sein, dass ein vergittertes Zellenfenster einfach herausgedrückt werden konnte und dass das Knallen von Silvesterfeuerwerk zu Fehlalarmen führt?“, wollte der CDU-Rechtspolitiker Sven Rissmann am Mittwoch wissen. „Und warum werden die vor fünf Jahren eingebauten Fenster der Hafträume erst jetzt überprüft?“

Der Fluchtversuch am Silvesterabend im Gefängnis in Moabit erinnere an die Serie von Ausbrüchen vor einem Jahr, so Rissmann. Der Gefangene war durch sein vergittertes Fenster ausgebrochen und auf das Dach des Gebäudes geklettert; dort wurde er aber entdeckt. Das neue Sicherheitskonzept von Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) scheine „unzureichend und lückenhaft“. Die CDU werde das Thema in der nächsten Sitzung des Rechtsausschusses diskutieren.

Kurz nach Weihnachten 2017 waren vier Gefangene aus der Haftanstalt Plötzensee entkommen. Sie brachen durch das Lüftungsfenster eines Heizungsraums aus. Kurz danach flohen fünf Häftlinge aus dem offenen Vollzug. Im Februar 2018 klemmte sich ein Gefangener unter einen Lkw, der das Gefängnis Tegel verließ. Justizsenator Behrendt hatte daraufhin Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit der Gefängnisse angekündigt. Geplant sind demnach besonders hohe Zäune, digitale Videoüberwachungstechnik, neue Schlösser und Schließanlagen sowie Herzschlagdetektoren an den Zufahrten für Laster. Außerdem soll es mehr Personal geben. (dpa)