Land unter an der Ostseeküste

Überspülte Straßen, „abgesoffene“ Autos und überflutete Strände entlang der Ostsee. Am stärksten betroffen war Lübeck. Aber auch in Kiel und Flensburg mussten Straßen gesperrt werden

Die erste Sturmflut des Jahres hat am Mittwoch die schleswig-holsteinische Ostseeküste heimgesucht. Die Pegelstände stiegen gegen Mittag teils deutlich über die Normalwerte. In Lübeck und Flensburg standen Autos unter Wasser, die nicht rechtzeitig weggefahren oder abgeschleppt worden waren. In beiden Städten mussten wie in Kiel überspülte Uferstraßen vorübergehend gesperrt werden, wie die Polizei berichtete. Größere Schäden wurden bis zum Nachmittag nicht gemeldet.

Besonders betroffen waren Lübeck mit der Altstadt und Travemünde. Zunächst sprach die Polizei davon, der mittlere Stand von fünf Metern sei am Mittag kurzzeitig um fast zwei Meter übertroffen worden. Später ruderte ein Sprecher zurück. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) gab am Nachmittag einen vorläufigen Höchststand von 1,74 Metern über normal an. Es hatte 1,30 bis 1,60 Meter über dem mittleren Wasserstand vorhergesagt, für exponierte Stellen kurzzeitige Spitzen darüber aber nicht ausgeschlossen.

„Das Wasser nimmt wieder Reißaus in Richtung Ostsee“, sagte der Lübecker Polizeisprecher Dierk Dürbrook am frühen Nachmittag. Dann stieg der Pegel aber wieder. Auch weiter entlang der Lübecker Bucht drückte die Sturmflut das Ostsee-Wasser auf das Land. „In Scharbeutz stand der gesamte Strand unter Wasser“, sagte Dürbrook.

In Lübeck hatte die Feuerwehr um 7.30 Uhr Stufe 2 des Hochwasseralarms ausgelöst. Um 10.45 Uhr erhöhte sie auf Stufe 3, die ab einem Pegel von 6,50 Metern gilt. Somit wurden die Anwohner an der Ober- und Untertrave, in Travemünde und auf dem Priwall regelmäßig gewarnt. Zudem wurden das Technische Hilfswerk, die Wasserschutzpolizei, Stadtwerke, Entsorgungsbetriebe, diverse Ämter und Unternehmen benachrichtigt. In Lübeck waren Dutzende hauptamtliche und freiwillige Feuerwehrleute im Einsatz.

In Flensburg wurde die Hafenspitze überflutet. Auch dort standen Autos tief im Wasser. Hier stieg das Wasser wie in Kiel um etwa 1,65 Meter über den mittleren Stand. In der Landeshauptstadt wurde die Kiellinie zwischen Staatskanzlei und Marinestützpunkt zeitweise gesperrt. Am Förde-Ufer stand das Wasser sehr hoch. (dpa)