Reaktion zu Dammbruch in Brasilien: Deutschland in der Pflicht

Die Umweltschutzorganisation WWF fordert nach dem Eisenerz-Minenunglück in Brasilien, dass deutsche Unternehmen ihre Lieferketten prüfen.

Feuerwehrleute suchen nach Opfern im Schlamm

Ganze Siedlungen sind zerstört: Dammbruch hat verheerende Schäden verursacht Foto: dpa

BERLIN/BRAUMADINHO taz/dpa/afp | Nach dem katastrophalen Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien fordert die Umweltorganisation WWF deutsche Unternehmen auf, Verantwortung zu übernehmen.

Die Firmen müssten die Folgen ihrer Geschäfte für die Bergbau- und Metall-Wertschöpfungskette genau untersuchen, um die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards bei ihren Lieferanten sicherzustellen, teilte der Verband am Montag mit. Das betreffe vor allem Produkte und Ressourcen, die aus Risikogebieten importiert werden.

Deutschland bezieht laut WWF mehr als 50 Prozent seines importierten Eisenerzes aus Brasilien und zählt zu den wichtigsten Abnehmern des Rohstoffs in Südamerikas größtem Land.

Bei dem Dammbruch eines Rückhaltebeckens und einer Schlammlawine am Freitag kamen mindestens 60 Menschen ums Leben, etwa 300 Personen wurden am Montag noch vermisst.

„Unfassbares Leid durch Abbau von Rohstoffen“

Die Mine gehört dem brasilianischen Bergbauunternehmen Vale. Die Region um den Paraopeba-Fluss wird dem WWF zufolge voraussichtlich auf Jahrzehnte zerstört sein.

„Der Dammbruch zeigt, welch unfassbares Leid der Abbau von Rohstoffen verursachen kann“, sagte Jörg-Andreas Krüger, Geschäftsleiter Ökologischer Fußabdruck beim WWF Deutschland. „Auch deutsche Unternehmen tragen hierfür Verantwortung, wenn sie Rohstoffe aus solchen Bergwerken importieren.“

Am Sonntag setzten die Helfer nach mehrstündiger Unterbrechung die Suche nach Vermissten fort. Die Gefahr eines zweiten Dammbruchs sei gebannt, sagte Flavio Godinho vom Zivilschutz.

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