Zu schlechte Leistungen

Verspätungen, Zugausfälle: Brandenburg zahlt Bahnunternehmen weniger Geld

Wegen zu wenig Sitzplätzen und Mängeln bei der Kundenbetreuung sowie Verspätungen und Zugausfällen kürzt das Land Brandenburg seine Zahlungen an Regionalbahnen und S-Bahn um Millionenbeträge. Für das vergangene Jahr betragen die Zahlungsrückflüsse, die mit den Verkehrsunternehmen verrechnet werden, vorläufigen Zahlen zufolge knapp zwölf Millionen Euro. Das teilte das Brandenburger Infrastrukturministerium auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion im Potsdamer Landtag mit.

Den Angaben nach hat das Land seine Zahlungen seit 2010 um fast 132 Millionen Euro wegen fehlender oder mangelhafter Leistungen der Schienenverkehrsunternehmen gekürzt. Den größten Rückfluss gab es mit knapp 38 Millionen Euro im Jahr 2017, als nur 89,28 Prozent der in den Verkehrsverträgen vereinbarten Leistungen erbracht wurden.

Betroffen von den Kürzungen waren alle sechs Bahnunternehmen, mit denen Brandenburg Verkehrsverträge abgeschlossen hat: Neben S-Bahn und DB Regio sind das die Ostdeutsche Eisenbahn (ODEG), die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), die Bayerische Oberlandbahn und die Hanseatische Eisenbahn. Die häufigsten Mängel im Regionalverkehr waren nach Angaben des Ministeriums Zugausfälle, Unpünktlichkeit, zu wenig Sitzplätze, fehlende Kundenbetreuung und Mängel im Vertrieb. Auf der Mängelliste im S-Bahn-Verkehr stehen ebenfalls Zugausfälle und Unpünktlichkeit. Darüber hinaus waren Züge zu kurz, und es wurden Vorgaben zur Kundenzufriedenheit nicht eingehalten.

Im Regionalverkehr geht eine Verspätung laut Fahrplan ab drei Minuten in die Bewertung ein, bei der S-Bahn sind es vier Minuten. (dpa)