Weiterhin kein Kantholz in Sicht

Wegen des Angriffs auf AfD-Chef Magnitz hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung für Hinweise ausgelobt. Eine heiße Spur hat sie noch nicht. Hinrich Lührssen ist derweil aus der AfD ausgetreten

Der Bremer Journalist Hinrich Lührssen ist aus der AfD ausgetreten. Das bestätigte er am Montag der taz. Lührssen hatte sich erfolglos als Spitzenkandidat der Partei für die Bürgerschaftswahl beworben, konnte sich gegen AfD-Chef Frank Magnitz aber nicht durchsetzen.

Lührssen hatte Magnitz und die AfD-Führung zuletzt heftig kritisiert. Der Austritt sei „eine Erleichterung“, sagte er nun der taz. Grund sei die mangelnde innerparteiliche Demokratie.

Indes haben sich rund einen Monat nach dem Angriff auf Bremens AfD-Chef Magnitz mehr als 200 Menschen bei den Ermittlern gemeldet. Eine heiße Spur gibt es allerdings nicht, wie der Sprecher der Bremer Staatsanwaltschaft, Frank Passade, sagte. „Bisher haben die Hinweise nicht zur Identifizierung der Tatverdächtigen geführt.“

Alle Hinweise würden geprüft. Wie lange dies dauern werde, konnte Passade nicht abschätzen. Für Hinweise, die zur Ergreifung und rechtskräftigen Verurteilung der Täter führen, hat die Staatsanwaltschaft, die wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, eine Belohnung von 3.000 Euro ausgelobt.

Magnitz, der für die AfD im Bundestag sitzt, war am 7. Januar von Unbekannten angegriffen und schwer verletzt worden. Auf Videoaufnahmen, die Polizei und Staatsanwaltschaft ins Internet stellten, sind drei junge Männer zu sehen, die sich Mag­nitz von hinten nähern. Einer von ihnen attackierte den Politiker mit dem Ellbogen. Mag­nitz, der beide Hände in den Manteltaschen hatte, stürzte zu Boden und schlug mit dem Kopf auf.

Die Partei hatte wenige Stunden nach der Tat ein blutverschmiertes Foto von Magnitz verbreitet und von einem Mordversuch unter anderem mit einem Kantholz gesprochen. Davon war jedoch auf den Videoaufnahmen nichts zu sehen. (taz/dpa)