Mittelmäßige Hoffnung

Hertha-Trainer Dardai hofft auf bessere Zeiten nach einer knappen, aber vielversprechenden Niederlage bei Bayern München

Pal Dardai beschwor höhere Mächte. Nach dem Mut machenden 0:1 beim FC Bayern soll zur Not das verloren geglaubte Glück wieder für einen Aufschwung bei Hertha BSC sorgen. Ob „Fortuna oder Fußballgott – wenn du so weiterarbeitest, wirst du belohnt“, versicherte der Coach der Berliner beim Training am Sonntag. „Dann kommen wieder bessere Zeiten.“

Mit der Leistung beim Rekordmeister aus München durften die Berliner wie beim ebenfalls knapp verlorenen DFB-Pokalachtelfinale weitgehend zufrieden sein. Doch bei nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Bundesliga­spielen ist der Rückstand auf die Europapokalplätze weiter gewachsen, als Tabellenzehnter liegt der Hauptstadtclub derzeit hinter dem eigenen Saisonziel zurück.

Auch Dardai weiß, dass dringend Erfolgserlebnisse benötigt werden, damit die Saison nicht frühzeitig im Mittelmaß endet. „Du brauchst aus den nächsten drei Spielen sechs, sieben Punkte, dann bist du wieder beim achten Platz und hast nach der Länderspielpause wieder mehr Möglichkeiten“, rechnete der Ungar vor. Gegen den FSV Mainz 05 und beim SC Freiburg geht es gegen Teams, die derzeit hinter den Berlinern liegen. Vor der Unterbrechung durch die Termine mit den Nationalteams folgt noch das schwere Duell mit Tabellenführer Borussia Dortmund.

Die zu erwartende Sperre Karim Rekiks erschwert dabei mindestens die Personalsorgen in der Defensive für das Duell mit Mainz am kommenden Samstag. Wegen einer Tätlichkeit an Robert Lewandowski in der Schlussphase musste der niederländische Innenverteidiger mit einer Roten Karte vom Platz. „Völlig überzogen“, aus der Sicht von Geschäftsführer Michael Preetz, der übertriebene Theatralik beim Bayern-Stürmer kritisierte. „Der hat das ganze Spiel auf dem Boden gelegen. Schon in der ersten Halbzeit im Zweikampf mit Niklas Stark hat er den sterbenden Schwan gespielt an der Seitenlinie.“

Auf der Suche nach Ersatz für Rekik hat Dardai die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Jordan Torunarigha nach seinen Achillessehnenpro­ble­men doch früher zurückkehrt als erwartet. Ansonsten müsste der Ungar sein bewährtes System mit drei Innenverteidigern voraussichtlich wieder auf eine Vierer-Abwehrkette umstellen. (dpa)