Nur Israel freut sich über den US-Präsidenten

Donald Trump will die besetzten syrischen Golanhöhen als israelisches Gebiet anerkennen

Der Vorstoß des US-Präsidenten Donald Trump, die Golanhöhen als israe­lisches Staatsgebiet anzuerkennen, hat international Kritik auslöst. In Israel wurde die Initiative hingegen von Regierung und Opposition begeistert aufgenommen.

Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau im Norden Israels. Israel hatte das syrische Gebiet 1967 weitgehend erobert und 1981 annektiert, was international nicht anerkannt wird. Nach internationalem Recht sind die Golanhöhen weiterhin von Israel besetztes syrisches Territorium.

Trump hatte am Donnerstag auf Twitter geschrieben, nach 52 Jahren sei es für die USA an der Zeit, die Souveränität Israels über das Gebiet anzuerkennen.

Syrien wertete Trumps Initiative als verantwortungslos. Trump zeige die blinde Einseitigkeit der USA im Nahostkonflikt und ihre „grenzenlose Unterstützung des aggressiven Verhaltens“ Israels, erklärte das Außenministerium laut der Staatsagentur Sana.

Russland warnte vor einer Destabilisierung der Region. „So eine Idee kann in keiner Weise zu einer Friedenssicherung im Nahen Osten beitragen. Eher das Gegenteil ist der Fall“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. „Bislang ist es nur eine Idee. Wir hoffen, dass es dabei bleibt“, sagte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin der russischen Agentur Interfax zufolge.

Kritik kam auch von der Arabischen Liga. Deren Generalsekretär Ahmed Abul Gheit schrieb in einer Erklärung, jede Anerkennung israelischer Souveränität über die Golanhöhen hätte „ernsthafte Auswirkungen auf die Position der USA im arabisch-israelischen Konflikt im Allgemeinen.“

Als wichtiger Verbündeter im Nahen Osten kritisierte auch Ägypten den Vorstoß Trumps. Es handle sich um besetztes syrisches Gebiet, erklärte das ägyptische Außenministerium. (dpa)