25.000 KurdInnen demonstrieren

Eine kämpferische, aber friedliche Stimmung herrschte bei der zentralen Newroz-Feier in Frankfurt

Rund 25.000 Menschen aus ganz Deutschland haben am Samstag in Frankfurt das kurdische Neujahrsfest Newroz gefeiert und auf zwei Demonstrationszügen Frieden und Demokratie im Mittleren Osten gefordert. Die Veranstaltung war die zentrale Newroz-Feier in Deutschland. Newroz ist das wichtigste kurdische Fest.

Die beiden Wasserwerfer vor dem Demo-Zug wirkten martialisch, das Polizeiaufgebot war groß. Doch die Stimmung unter den DemonstrantInnen, vom Kleinkind bis zu Großeltern, war friedlich und fröhlich. Während sich einige für uniformähnliche Kleidung im Stil der Kurdenregimenter im Nordirak entschieden hatten, gingen viele Frauen und Mädchen in glitzernden Festkleidern mit viel Goldstickerei auf die Straße. Orientalische Musik machte eher Lust zum Tanzen als zum Marschieren. Auch die Polizei sprach von einer friedlichen Stimmung.

Vor der Demo wurden laut Polizeiangaben rund 500 Fahnen sichergestellt. Sie hätten überwiegend den in der Türkei inhaftierten PKK-Führer Abdullah Öcalan gezeigt, berichtete die Polizei am Sonntag. Bei einer Buskontrolle südlich von Frankfurt seien zudem neben Öcalan-Fahnen sieben Messer, drei Bengalo-Fackeln sowie ein Taser und ein Tierabwehrspray sichergestellt worden. Die Businsassen durften nicht an der Versammlung teilnehmen.

In den Reden auf Demonstration und Kundgebung ging es immer wieder um die Situation der Kurden in der Türkei, aber auch um die Rolle der Kurden im Nordirak im Kampf gegen die Terrororganisation IS. Aus dem Demonstrationszug erklangen immer wieder Rufe „Freiheit für Öcalan“. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan wurde in Sprechchören als „Kindermörder“ beschimpft. (dpa)