Buchungs-Bug bei spanischer Bahn: Ticketkauf mit Tücken

Die Internetseite der Staatsbahn Renfe verhindert mit Fehlermeldungen Buchungen. Die Grünen fordern Buchungssystem für die EU.

Renfe-zug in leerem Bahnhof

Wenn's nicht klappt mit dem Ticketkauf, bleiben Bahnhof und Züge leer Foto: imago/UIG

BERLIN taz | Viele Computernutzer können derzeit auf der Internetseite der spanischen Staatsbahn Renfe keine Fahrkarten kaufen. Das haben mehrere Versuche der taz mit verschiedenen Betriebssystemen und Browsern in den vergangenen Wochen ergeben. Nachdem der gewünschte Tarif ausgewählt wurde, zeigt renfe.com die Meldung „Error. Index: 0, Size: 0“ und bricht den Buchungsvorgang ab – unabhängig von der gewählten Bahnverbindung.

Nutzer des Internetforums „Ausland classic“ auf der Seite der Bahnzeitschrift Drehscheibe bestätigten, dass es bei renfe.com immer wieder Schwierigkeiten gebe, Tickets zu erwerben. Offenbar ist ein Programmierfehler die Ursache.

Die Probleme zeigen, dass es teilweise immer noch schwierig ist, Bahnfahrkarten im Ausland zu kaufen. Das ist ein weiterer Nachteil der relativ umweltfreundlichen Bahn im Wettbewerb mit dem klimaschädlichen Flugzeug.

Ein weiterer Nachteil der Bahn im Wettbewerb mit dem klimaschädlichen Flugzeug

Der Renfe-Kundenservice riet auf schriftliche Nachfragen, den Browser Internet Explorer zu benutzen. Doch das funktionierte nicht. Auch mit dem Apple-Browser Safari war keine Buchung möglich. Das galt genauso für Versuche mit dem Firefox unter den Betriebssystemen Windows und Linux.

Mit dem Browser Chromium unter Linux dagegen ebenso wie mit dem Tor-Browser für anonymes Surfen konnte man den Buchungsvorgang fortsetzen. Möglich war auch ein Kauf über die privaten Bahnticketportale Trainline.de und Loco2.com. Dort war das gewünschte Sonderangebot ohne Aufpreis und auf Deutsch zu bekommen.

Die Bundestagsfraktion der Grünen forderte wegen der Probleme beim Buchen internationaler Verbindungen zum Beispiel in einem Antrag im Mai 2017 von der Regierung, „sich auf europäischer Ebene für eine einheitliche Buchungsplattform für alle Angebote des Schienenpersonenfernverkehrs und Nachtzugverkehrs einzusetzen, die im Gebiet der Europäischen Union verkehren“.

Der Bundestag lehnte das jedoch ab. Stattdessen beschloss sie mit der Mehrheit der Großen Koalition eine Forderung nach einem einheitlichen Buchungssystem lediglich für den Nachtzugverkehr.

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