was tun in hamburg?
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Thema im Literaturhaus: Dorothy Parker Foto: Bain Collection/Library of Congress/Wikimedia Commons

Di, 2. 4., 19.30 Uhr, Literaturhaus

Die Frau schreibt scharf

Dichterin, Geliebte, Werbetexterin und Oscar-Nominierte – und diese ein wenig kuriose Aufzählung ist noch keine vollständige. Niemand hat so seufzend, so verlachend über die Liebe und das Rangeln zwischen den Geschlechtern geschrieben wie Dorothy Parker (1893–1967), newyorkerigste unter den New Yorkerinnen. Ob nun über den „Battle of the sexes“ oder Zwanzigerjahre-Salonraubkatzen, egal welchen Geschlechts: Aus Parkers Poemen eine CD und ein äußerst unterhaltsames Abendprogramm gemacht haben Nora Gomringer und Philipp Scholz. Bei „Peng Peng Parker“ trifft nun sprühende Rezitation – neben Originaltexten Übersetzungen Ulrich Blumenbachs – auf ein auch mal absichtsvoll störendes Jazz-Schlagzeug. In Hamburg nun ist noch Philipp Frischkorn dabei und bringt, so die Literaturhäusler*innen, „endlich mal wieder das Klavier im Saal zum Einsatz“.

Wer da an olle öffentlich-rechtliche Formate wie „Jazz+Lyrik“ denkt ... Nun: Man würde sich wünschen, die Sender von damals versuchten sich wieder mal an so was. Vorerst tun das verdienstvolle Kleinverlage wie Fall Voland & Quist – passend dazu ist an diesem Samstag ja wieder „Indie Book Day“.

Mi, 3. 4., 12.15 Uhr, Palais Esplanade, Esplanade 15

Sehnsucht nach Langenhorn

„Was treibt uns zu Helmut Schmidt nach Langenhorn?“: Das war die Betreffzeile der E-Mail, mit der die Evangelische Akademie der Nordkirche hinwies auf das nächste ihrer „Hamburger Mittagsgespräche“. Über unser aller (unterstellte) Suche nach Orten, an denen die Zeit stehengeblieben ist – oder wenigstens scheint, sprechen da der Historiker Valentin Groebner und Axel Drecoll, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Widmet sich der eine im Buch „Retroland“ (S. Fischer 2018, 224 S., 20 Euro) Geschichtstourismus und der „Sehnsucht nach dem Authentischen“, hat der andere am Obersalzberg das Dokumentationszentrum mit aufgebaut. Ja: Auch Hitlers „Bergfestung“ scheint manchem ein Sehnsuchtsort.

Anmeldung: www.akademie-nordkirche.de/veranstaltungen/formshort/anmeldenkurz/601

Do, 4. 4., 20 Uhr, Buchladen Osterstraße

Hinter Deichen

Apropos Schmidt: 1962, da war doch was. Die Sturmflut, bei deren Bewältigung der damalige Innensenator sich für Höheres empfahl, stiftet Hintergrund und Rahmen für Malte Borsdorfs Roman „Flutgebiet“ (Müry Salzmann 219, 240 S., 19 Euro): In der Hafenkneipe „Kogge“ hat Karl Blomstedt seine halbe Kindheit zugebracht, schließlich kocht da ja seine Mutter. Hafenarbeiter soll er werden, so wie sein Vater, aber geeignet ist er dafür so gar nicht – und das Wasser steht schon bei drei Metern über Null ... (aldi)