Milliarden-Verluste bei der NordLB

Niedersachsens Landesbank schreibt weiterhin rote Zahlen und will mehr als 2.000 Stellen abbauen

Die Vorsorge der Norddeutschen Landesbank (NordLB) gegen den Ausfall sogenannter fauler Schiffskredite hat 2018 mit einem Verlust von 2,3 Milliarden Euro deutliche Spuren hinterlassen. „Der hohe Jahresverlust für 2018 ist schmerzhaft“, gab NordLB-Vorstandschef Thomas Bürkle bei der Vorlage der Geschäftsergebnisse am Donnerstag in Hannover zu.

Er betonte jedoch: „Aber die Befreiung von Altlasten aus der Schiffsfinanzierung ermöglicht uns einen Neustart.“ Für das laufende Jahr erwartet die künftig stark verkleinerte Bank wegen des hohen Umstrukturierungsaufwands von mehreren Hundert Millionen Euro erneut einen Verlust nach Steuern. Eine Rückkehr in die Gewinnzone ist dann erst fürs kommende Jahr geplant.

Die Bank hat 2018 für die Bereinigung von Altlasten aus der Schiffsfinanzierung nach vorläufigen Zahlen eine zusätzliche Risikovorsorge in Höhe von 1,89 Milliarden Euro gebildet. 2017 hatte die Bank noch einen Gewinn von 135 Millionen Euro erzielt. „Wir haben als Ergebnis eine bilanziell weitgehend bereinigte Bank in allen Geschäftsbereichen“, sagte Bürkle. Das Schiffsportfolio der NordLB, das künftig komplett abgebaut werden soll, sei mittlerweile „komfortabel“ abgesichert.

Rund 93 Prozent des Geschäfts der NordLB sind heute bereits von der Schiffsfinanzierung unabhängig – größte Segmente sind das Firmenkundengeschäft (29 Prozent) und der Bereich Energie- und In­frastruktur (13 Prozent). Die faulen Schiffskredite – deren Rückzahlung fraglich ist – in Höhe von 7,5 Milliarden Euro seien zu 65 Prozent durch Risikovorsorge abgeschirmt. Die restlichen Schiffskredite in Höhe von 2,9 Milliarden Euro sollen künftig abgestoßen werden.

Am Mittwoch hatten die NordLB-Träger der Bankenaufsicht ihr neues Geschäftsmodell präsentiert. Die Bank soll künftig mit 3.250 statt 5.500 Mitarbeitern auskommen. Im Rahmen des Sparprogramms der Bank sind bisher 823 der bis Ende 2020 geplanten 1.250 Stellen abgebaut. (dpa)