behind the scenes
: Produktionsemotionen

Wir sind da! Aus ganz Deutschland, mit Themen aus der ganzen Welt und vor allem mit einer anderen Perspektive. Eines haben wir gemeinsam: Wir sind unter 24 Jahre alt und gestalten diese taz-Ausgabe.

Der Vorabend: 50 junge Menschen, unwissend, was sie erwartet. Vielleicht mit Erwartungen wie eine feste Struktur, Ressorts und einen Plan. Auch weil die meisten mit fertigen Geschichten nach Berlin gefahren sind. Vielleicht findet man so etwas bei anderen Zeitungen, aber nicht bei der taz. Hier läuft alles ein wenig diskutierfreudiger. Schon zu merken am ersten Abend. Das ist spannend.

Der Produktionstag: An diesem Mittwoch ist die Stimmung …durchwachsen? Es geht um halb neun los. Wir finden uns in den Ressorts zusammen, besprechen, was wir machen wollen, und diskutieren. Drei von uns sollen SprecherInnen sein, eine Mischung aus ChefIn vom Dienst und ChefredakteurIn. Sie sollen den Überblick behalten und schauen, dass die ­Ressortarbeit läuft. Einer davon bin ich.

Um kurz vor zehn finden wir uns zu einer Redaktionskonferenz zusammen. Ein aufregender Moment. Wir sind eine sehr diverse Mischung. Manche mit Zeitungserfahrung, Social-Media-Wissen, andere ganz ohne. Interesse haben wir alle.

Was ist wichtig? Welches Thema kommt auf die Titelseite? Es werden noch Zustimmungs- und Ablehnungssignale eingeführt. Es droht auszuufern, aber dann greift Ute ein. Ute arbeitet bei der taz, ist über 24 Jahre alt und einer unserer Guardian Angels. Eigentlich ist sie Themenchefin, aber heute soll sie nur beratend tätig sein, so wie alle anderen taz-RedakteurInnen.

Um 11 Uhr setzen wir uns an die Schreibtische. Viele gehen noch mal an ihre Texte. Ich twittere (@tazgezwitscher) und laufe als Sprecher im Haus umher, schaue also, dass alles läuft.

Die Stimmung vom Morgen hat sich in eine Richtung bewegt. So richtig sicher bin ich mir um 12.42 Uhr. Ein Jungredakteur kommt in den Raum und sagt: „Es gibt einen Plan.“ Ich bin beruhigt und weiß, es wird gut. Alexander Schmitt