Neue Jobs auf Ex-Militärflächen

Was passierte mit einst militärisch genutzten Flächen in Brandenburg?

Rund 90 Prozent der einst von der Westgruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Brandenburg genutzten Flächen werden mittlerweile nicht mehr militärisch genutzt. Das Land hatte nach dem Abzug vor 25 Jahren rund 100.000 Hekt­ar übernommen: darunter Truppenübungsplätze, Flugplätze, Kasernen und Bunker. Auf den Arealen siedelten sich Firmen mit rund 1.800 Arbeitsplätzen an, wie Finanzminister Christian Görke (Linke) sagte.

Am Mittwoch begann mit zahlreichen Veranstaltungen, Vorträgen und Ausstellungen der diesjährige Konversionssommer. Verschiedene Projekte werden dabei bis Oktober vorgestellt. Organisator ist Fokus, das Forum für Konversion und Stadtentwicklung. Das kommunale Netzwerk entstand 1997.

In den vergangenen 25 Jahren entstanden zudem rund 1.100 Wohnungen auf den Flächen. Über 220.000 Tonnen Boden wurden nach den Angaben saniert – 2,5 Millionen Liter Kerosin wurden abgesaugt. „Die restlichen 10.000 Hektar konnten bislang keiner zivilen Nutzung zugeführt werden“, sagte Minister Görke. Gründe seien oft der bauliche Zustand, die Anforderungen aus dem Denkmal- und Naturschutz oder die starken früheren militärischen Belastungen.

280 Hektar gingen im Vorjahr an Immobilienentwickler, Kommunen und Privatpersonen. Für die 29 Flächen konnte das Land rund 7,1 Millionen Euro einnehmen. Allein 5,2 Millionen Euro entfielen auf eine Liegenschaft in Schönwalde-Glien (Barnim). Wichtiger als der Erlös sei aber, dass Flächen saniert würden, sagte Görke. Beispiel für eine erfolgreiche zivile Nutzung ist der ehemalige Truppenübungsplatz Döberitzer Heide. 3.500 Hektar gingen 2004 an die Sielmann Naturlandschaft. Mittlerweile wurden dort Munition geborgen und 55 Kilometer Wanderwege angelegt. Przewalski-Pferde und Wisente leben heute dort. In einer ehemaligen Kaserne in Brandenburg/Havel siedelte sich etwa die Firma Schlote GmbH mit 160 Mitarbeitern an. (dpa)