Lies will Bäume pflanzen

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) fordert die Bundespolitik auf, sich mehr fürs Klima einzusetzen.
Doch auch auf seiner eigenen Landesebene steht das angekündigte Klimaschutzgesetz bisher immer noch aus

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) macht auch in Klimawandel und hat den Bund am Donnerstag aufgefordert, einen nationalen Generalplan zu entwickeln. Einen schnelleren Kohleausstieg fände er auch gut. „Unser ehrgeiziges Ziel muss 2030 sein“, sagte der Minister. Bisher ist der Kohleausstieg bis zum Jahr 2038 geplant.

„Wir befinden uns an einem historischen Punkt in der Geschichte der Menschheit, um den CO2-Gebrauch zu reduzieren“, sagte Lies. Voraussetzung dafür sei eine komplette Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien. Bisher bremse Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) die Energiewende aus. Allerdings steht auch auf der niedersächsischen Landesebene das angekündigte Klimaschutzgesetz noch aus. Das werde sich nach der Sommerpause ändern, kündigte der Minister nun erneut an. Unter anderem solle es mehr Geld für die Aufforstung der Wälder geben sowie ein Wassermanagement, mit dem das überschüssige Wasser bei Starkregen für Dürreperioden vorgehalten werden kann.

Dem Schutz der Wälder und Moore räumte der SPD-Politiker dabei besondere Bedeutung ein. Beide sind wichtige CO2-Speicher, sie binden Kohlenstoff. Aber sowohl Wälder als auch Moore sind in Gefahr. Von einem drohenden „Waldsterben 2.0“ ist bereits die Rede, in Niedersachsen sind vor allem Fichten und Buchen betroffen.

Als Gründe gelten neben dem Vormarsch des Borkenkäfers vor allem Stürme und Dürre. Hinzu kommt die Erderwärmung, die in Niedersachsen nach Angaben des Umweltministeriums bereits 1,6 Grad erreicht hat. Für das schwedische Modell, für jeden gefällten Baum drei neue zu pflanzen, habe er daher Sympathie, sagte Lies. Auch Baumpatenschaften könnten helfen, die Bedeutung der Bäume für das Klima gesellschaftlich zu verankern. (dpa)