Daily Dope (559)

Die Nationale Doping Agentur (Nada) hat eine Nachanalyse der positiven Dopingprobe von Radprofi Patrik Sinkewitz abgelehnt. Ein Anwalt der Agentur gab bekannt, dass für eine weitere Analyse keine rechtliche Grundlage bestünde. Außerdem sei die Nada überzeugt davon, dass die bei der Erstanalyse angewandte Methode zuverlässig sei.

Sinkewitz war im Februar 2011 positiv auf das Wachstumshormon hGh gestestet, dann aber vom deutschen Sport-Schiedsgericht (DIS) freigesprochen worden. Die Nada und ihr weltweites Pendant Wada kündigten damals an, das Urteil vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS anzufechten. Sinkewitz forderte daraufhin, dass seine Probe vor dem Prozess noch einmal mit einem erst seit den Olympischen Spielen in London angewandten neueren Prüfverfahren analysiert werden müsse – vergebens.

Der Strafrechtler Carsten Mommsen bemängelte in einer Stellungnahme das Vorgehen der Doping-Agentur. Er kritisierte, dass durch die Ablehnung einer Nachanalyse rechtstaatliche Grundsätze wie das Fairnessprinzip verletzt würden. Sinkewitz müsse die Möglichkeit bekommen, seine Unschuld zu beweisen. „Dass die Nada dies bislang verwehrt, ist erstaunlich, weil das neue und moderne Analyseverfahren als besonders zuverlässig beschrieben worden ist“, sagte Mommsen. JACA