Coronavirus in Bayern: Weiterer Ausbruch in Mamming

Die Corona-Neuinfektionen in Deutschland steigen. Im bayrischen Mamming ist ein weiterer landwirtschaftlicher Betrieb vom Virus betroffen.

Gesundheitspersonal sammelt Proben in einer COVID-19-Teststation aus Autos heraus.

27 Erntehelfer*innen sind in der Gemeinde Mamming an Covid-19 erkrankt Foto: Matthias Schrader/dpa

BERLIN/MAMMING dpa | Im bayrischen Mamming ist erneut ein Ausbruch auf einem landwirtschaftlichen Betrieb bekannt geworden. Bei einer weiteren Firma in der Gemeinde sind 27 Corona-Infizierte ermittelt worden. Das ist der zweite Ausbruch in der Gemeinde, nachdem bereits am 27. Juli auf einem anderen Erntebetrieb 232 der insgesamt 479 Erntehelfer*innen positiv auf das Coronavirus getestet worden waren.

Wie das Landratsamt Dingolfing-Landau am Samstagabend mitteilte, wurden die Infizierten und ihre Kontaktpersonen umgehend isoliert. „Aufgrund der räumlichen Nähe der beiden Mamminger Betriebe gab es offenbar Kontakte zwischen den Saisonarbeitskräften, die zu einer Übertragung des Virus geführt haben“, sagte Landrat Werner Bumeder laut Mitteilung. In dem neu betroffenen Betrieb arbeiten etwa 600 Menschen. Seit Donnerstag werden alle Saisonarbeitskräfte im Landkreis auf das Coronavirus getestet.

Gemeinschaftsunterkunft in Nürnberg unter Quarantäne

Die Corona-Neuinfektionen in Deutschland erreichten am Samstag, 1. August, wieder ein hohes Niveau. Am Sonntag sank die Zahl aufgrund des Wochenendes wieder. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 240 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Diese niedrige Zahl, weniger als ein Drittel der Werte der Vortage, erklärt sich wohl zumindest teilweise dadurch, dass an Wochenenden nicht alle Gesundheitsämter ihre Daten übermitteln. Am Samstag hatte die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden bei 955 gelegen. Das war die höchste gemeldete tägliche Fallzahl seit Anfang Mai – abgesehen vom lokalen Corona-Ausbruch beim Fleischfabrikanten Tönnies Mitte Juni.

Seit Beginn der Pandemie haben sich mindestens 209.893 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Sonntagmorgen mitteilte (Datenstand 2. August, 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9.141. Bis Sonntagmorgen hatten 192.900 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Damit sind rechnerisch rund 7.850 Menschen in Deutschland akut mit dem Erreger infiziert.

In Nürnberg wurden 135 Bewohner einer Gemeinschaftsunterkunft unter Quarantäne gestellt, weil ein Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Wie die Stadt am Samstag mitteilte, handelt es sich bei der infizierten Person um einen Mitarbeiter eines Pflegeheims. „Sowohl die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft als auch die des Pflegeheims werden zurzeit getestet. Ergebnisse liegen noch nicht vor“, schrieb die Stadt bei Twitter.

Die bundesweite Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 1.8., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,13 (Vortag: 1,06). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 1.8., 0.00 Uhr, bei 1,20. Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

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