„Wir wollen in den Senat“

PIRATEN Die Freibeuter wollen sich langfristig als sechstgrößte Partei etablieren, sagt Florian Bischof

taz: Herr Bischof, 2 Prozent für die Piraten – ist das Rückenwind für Sie oder streichen Sie jetzt die Segel?

Florian Bischof: Das ist ein großartiges Ergebnis. Wir haben mehr Stimmen bekommen als die Grünen, als sie das erste Mal angetreten sind.

In der Tat: Die Piraten legen zu. Doch wann ist Ihre Bewegung gesättigt?

Das ist erst der Anfang. Wir gewinnen pro Tag 100 neue Mitglieder. Wir wollen uns als sechsgrößte Partei etablieren.

8,7 Prozent der U-18-Wähler hätten Piraten gewählt. Sehen wir Ihre Partei in vier Jahren im Bundestag?

Ich gehe fest davon aus. Diesen Wahlkampf haben wir nur aus Spenden finanziert, mit der Wahlkampfkostenrückerstattung können wir nächstes Mal die Sache viel besser angehen.

Treten Sie in zwei Jahren bei den Senatswahlen an?

Selbstverständlich. Die Berliner Piraten setzen sich für Freiräume ein, für Kunst im öffentlichen Raum. Wir wollen im Abgeordnetenhaus ein trojanisches Pferd für mehr direkte Demokratie sein.

INTERVIEW: BASTIAN BRINKMANN

■ Florian Bischof, 31, Informatiker, ist Spitzenkandidat der Berliner Piratenpartei